Die Machthaber in N’Djamena befürchten, dass die sudanesische Revolution auf den Tschad übergreifen könnte. Dann wäre der französische Dominostein im Sahel auf eine ganz andere Art bedroht. Denn die bisherigen Rebellen organisierten sich als Milizen, aber ein Aufstand einer „Arabellion 2019“ liefe ganz anders.
Mali: Dschihadisten „unbesiegbar“, Verhandlungen vorgeschlagen – ICG
Der Krieg des nationalen wie internationalen Militärs vor allem in Zentral-Mali erscheint zunehmend aussichtslos. Allzu stark ist der Dschihadismus der dortigen „Katiba Macina“ mittlerweile verankert. Die „International Crisis Group“ weist darauf hin, dass es bereits jetzt gängige Praxis ist, dass Bewohner*innen, Unterstützer*innen und religiöse Schüler*innen die Gruppen der „Katiba Macina“ auffordern, lokale Kompromisse, humanitären Zugang und religiöse Glaubensgrundsätze zu diskutieren, und damit zumindest einen gewissen Pragmatismus unter Militanten zutage fördern. Die dschihadistischen Gruppen hätten eine Basisjustiz, eine gewisse Sicherheit und soziale Hilfsstrukturen in den Gegenden aufgebaut, die sie unter Kontrolle hätten und die der Staat jahrzehntelang vernachlässigt habe.
Angriffe auf US-Truppen in Mali
Since their deployment in 2013, more than 190 peacekeepers have died in Mali, including nearly 120 killed by hostile action – making Mali the UN’s deadliest peacekeeping operation, accounting for more than half of blue helmets killed globally in the past five years.
Libysches Lager im Krieg: 2 internierte Migranten erschossen
Das Internierungslager Qasr Ben Ghashir in Tripolis, in dem 980 Migrant*innen festgehalten wurden, wurde von Truppen Haftars überrannt. Zwei Migrant*innen wurden erschossen, zahlreiche verletzt, meldet „Times of Malta“. Die Milizen beider Fronten versuchen, Migranten als Fremdenlegionäre zwangsweise zu rekrutieren. Viele Internierten des Lagers erlitten als Boat-people zuvor Push-Backs auf See durch libysche Küsten(wachen)-Milizen, die von EU-Staaten finanziert, geschult und zum Refoulement angeleitet werden.
„Libya: Detained refugees shot as clashes near Tripoli continue“
Refugees and migrants trapped in a detention centre on the front line of conflict in Tripoli for weeks say they were shot at indiscriminately on Tuesday by fighters aligned with eastern forces advancing on Libya’s capital. At least 10 people were seriously wounded by gunfire, detainees said.“Right now they are attacking the centre, shooting more people.
Libyen, Tripolis: Kein Aufstand der Küstenmilizen gegen Sarraj
Militärkolonnen der Haftar-Milizen, die Ost-Libyen beherrschen und kürzlich einen Feldzug nach Süd-Libyen unternommen haben, sind Richtung Tripolis vorgerückt. Südlich und westlich der Hauptstadt hat es heute Vormittag Scharmützel mit lokalen Milizen gegeben, über 100 Haftar-Milizionäre wurden festgenommen. „General“ Haftar hatte gestern abend einen Sturm auf Tripolis angekündigt. Seine militärischen Kräfte sind jedoch sehr begrenzt und tendenziell von Nachschub abgeschnitten. Seine martialische Ankündigung setzte darauf, dass zahlreiche westlibysche Milizen offen gegen Sarraj revoltieren und sich mit Haftar verbünden würden. Diese Strategie ist offensichtlich nicht aufgegangen.
Libyen: Ab 2005 deutsche Söldner gegen Boat-people? – „Hannibals Reisen“
Heute veröffentlicht die TAZ eine Recherche zu Nazi-Hintergründen von deutschen Polizisten, die ab 2005 nach Libyen gingen und später eigene Sicherheitsfirmen eröffneten. Die Spuren reichen bis zum NSU und bis zu Uniter. FFM veröffentlicht hier den Bericht einer Delegation der EU-Kommission in Libyen in 2004, die den migrationsbekämpfenden Rahmen des Einsatzes der Polizisten aus EU-Staaten abgesteckt hat.
„Ob sie Benzin oder Menschen schmuggeln, ist ihnen egal“
„Immer wieder werden Ölfelder und Raffinerien besetzt, meistens von den Wachmännern. Sie arbeiten für kriminelle Gangs in der Gegend, die ihnen dafür viel Geld geben und so freie Hand haben, die Ölfelder zu plündern.“
Französische Luftangriffe im Tschad
Frankreichs Luftwaffe hat im Tschad „feindliche“ Kräfte aus Libyen bombardiert. Mirage-Kampfjets der französischen Sahel-Eingreifmission „Barkhane“ in der Hauptstadt Ndjamena hätten eine Kolonne aus rund 40 Pick-ups einer bewaffneten Gruppe zwischen den Regionen Tibesti und Ennedi zunächst überflogen und dann mit zwei gezielten Schlägen angegriffen, erklärte die französische Armee am Montag in Paris.
Human Rights Watch: „No Escape from Hell“
European Union policies contribute to a cycle of extreme abuse against migrants in Libya, Human Rights Watch said in a report released today. The EU and Italy’s support for the Libyan Coast Guard contributes significantly to the interception of migrants and asylum seekers and their subsequent detention in arbitrary, abusive detention in Libya.