Nicht 20, sondern 120 Boat-people waren es, die am Freitagmorgen 45 Seemeilen vor der libyschen Küste Schiffbruch erlitten haben. Mithin 117 Tote und drei Überlebende. Sie hätten gerettet werden können. Die italienische Seenotrettungsstelle hatte sich für nicht zuständig erklärt, die sogenannte libysche Küstenwache hat wieder einmal auf Anruf nicht geantwortet.
Schlauchboot mit 20 Boat-people an Bord vor libyscher Küste gesunken, drei Migranten gerettet
50 Kilometer nördlich der Küste von Tripolis ist gestern ein Schlauchboot mit 20 Boat-people an Bord gesunken. Das Boot war am Nachmittag von einem Flugzeug der italienischen Marine gesichtet worden, das dann aber ‚wegen Treibstoffmangels‘ wieder weggeflogen ist. Drei Schiffbrüchige konnten gerettet und mit Unterkühlungen nach Lampedusa gebracht werden. Das libysche Rote Kreuz hat inzwischen Tote geborgen, von den anderen fehlt bisher jede Spur. Moonbird und Seawatch haben vergeblich, in allen gängigen sprachen, versucht Kontakte für die Seenotrettung herzustellen.
Marokko-Spanien: 53 Boat-people vermisst, 1 Überlebender
AP: „On the 12th of January 2019, 54 people went on a sea journey to reach Europe, seeking to find safety and freedom there. A day later, we were alerted to their distress and informed rescue authorities. Until yesterday, there were no news about the whereabouts and well-being of these precarious travellers until we learned via Helena Maleno that there seems to have only been 1 survivor. Throughout the five days prior, we had tried to pressurise the Spanish search and rescue organisation Salvamento Maritimo to expand their searches, and we had also informed the Moroccan Navy.“
Tunesien: „Friedhof der Unbekannten“
Mehr als 400 tot angespülte Migrant*innen sind auf einem improvisierten Friedhof in Zarzis / Tunesien begraben.
Algerien, Oran: Schiffskatastrophe, Brand, 20 Vermisste
Nach dem Ausbruch eines Brands auf einem Flüchtlingsschiff 50 Seemeilen vor Oran hat ein Frachter 9 Überlebende, zum Teil schwer verletzt, retten können. 20 Boat-people werden vermisst. Das Flüchtlingsboot befand sich auf dem Weg nach Spanien.
„Im Mittelmeer sterben sie immer noch, aber es gibt niemand, der es wahrnimmt“
Open Arms und Sea Watch sind die letzten NGOs, die im zentralen Mittelmeer im Moment aktiv sind. Bei einer Pressekonferenz hat ein Sprecher der spanischen NGO die Situation mit folgenden Worten charakterisiert: „Im Moment gibt es keine Koordination der Rettungsmaßnahmen und selbst die Handelsschiffe vermeiden die Route, um es nicht auf eine Kraftprobe dei den Rettungsversuchen ankommen zu lassen.“
Schiffbruch zwischen Spanien und Marokko: 12 Tote und 12 Vermisste. 33 Überlebende
Auf der Passage Nador (Marokko) – Almería sind mindestens 11 Boat-people umgekommen. Sie befanden sich noch an Bord eines Flüchtlingsschiffs mit 33 Überlebenden, heute morgen. Drei weitere Flüchtlingsboote werden in der Meeresgegend noch gesucht.
Vor Libyen: 15 Boat-people verhungert und verdurstet
15 Boat-people sind im Meer vor Libyen verhungert und verdurstet, 10 Überlebende wurden gerettet. 12 Tage ist das Flüchtlingsschiff vor den Küsten Libyens herumgetrieben. Es hatte im Hafen von Sabratha abgelegt. Die Überlebenden befinden sich jetzt in einem Krankenhaus bei Misrata.
Algerien, Kabylei: Harragas aufgebracht – 2 Tote, 4 Schwerverletzte, mind. 4 Vermisste
Vor der Küste der Kabylei kamen gestern mehrere Harragas um. Die algerische Küstenwache habe zwei Tote und vier Schwerverletzte aus dem Wasser geborgen, mindestens vier Personen seien vermisst. Die Behörden des algerischen Staats agieren in der Kabylei in einem permanenten Ausnahmezustand gegen die Bevölkerung.
Algerien, Region Oran: 52 Harragas aufgebracht, 2 Tote geborgen
Wegen schlechter Wetterverhältnisse sind viele Harragas, die vor vier, fünf Tagen aus der westalgerischen Region Richtung Spanien aufgebrochen sind, in Seenot geraten. Zwei Tote wurden nach einer Bootskatastrophe geborgen. Amdere wurden schon in Strandnähe aufgebracht. Abgefangene Harragas werden in Algerien wegen ungenehmigter Ausreise vor Gericht gestellt.