Der Jugendliche aus Gambia wurde von den Flammen im Schlaf überrascht. Um sich vor der nächtlichen Kälte zu schützen, hatten die Bewohner in einer der Unterkünfte ein provisorisches Feuer gemacht. Das Lager befindet sich im Industriegebiet von Gioia Tauro, einer Gemeinde in Reggio Calabria, die bekannt ist für ihren Containerhafen. In dem Ghetto leben vor allem Saisonarbeiter für die Orangenernte. Der Jugendliche aus Gambia ist nicht das erste Opfer, das auf diese Weise dort gestorben ist. Im Januar war es Becky Moses, ein 26-jähriges nigerianisches Mädchen, das bei einem Brand – in diesem Fall einer Brandstiftung – ums Leben kam.
Marokko: Flüchtlingsboot mit 15 Toten entdeckt
Seit mehreren Tagen wird befürchtet, dass ca. 70 subsaharische Boat-people auf die Überfahrt von Nador nach Spanien umgekommen sind. Am gestrigen Samstag fand die marokkanische Marine ein Flüchtlingsboot mit 15 Toten und 53 Überlebenden. Eine klare Aufklärung über Abfahrtsinformationen und Vermisstenmeldungen erfolgt weder von marokkanischer noch von spanischer Seite, obwohl Caminando Fronteras und WatchTheMed Alarmphone zahlreiche alarmierende Informationen an die zuständigen Stellen und an die Öffentlichkeit gegeben haben. Laut IOM sind in diesem Jahr 631 Menschen bei der Überfahrt nach Spanien umgekommen.
Vor Spanien: 9 tote Boat-people
Vor der Südküste Spaniens soll sich erneut ein Flüchtlingsdrama abgespielt haben. Nur ein Junge hat das Unglück demnach überlebt, er ist nach Angaben der Polizei der einzige Augenzeuge. Er wurde in ein Krankenhaus in Cadiz gebracht. Seinem Bericht zufolge sollen mindestens neun Menschen an Bord des Schlauchboots gewesen sein, das vor der Küste kenterte. Inzwischen haben die spanische Einsatzkräfte zwei Tote geborgen. Seit Beginn des Jahres starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mindestens 630 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer bei dem Versuch, von Nordafrika aus die spanische Küste zu erreichen.
Algier: Strassenblockade wegen ertrunkener Harragas
Die 10 algerischen Harragas, die vor der Küste Sardiniens ertrunken sind, stammen wie die drei Geretteten aus dem Viertel Raïs Hamidou in Algier. Angehörige und Anwohner*innen blockierten die Überlandstraße Nr. 11, um auf das Schicksal der Harragas und das fehlende Engagement des algerischen Staats bei der Aufklärung der Schiffskatastrophe aufmerksam zu machen. Der Bürgermeister versuchte, die Proteste vor Ort zu beschwichtigen.
Vor Sardinien mindestens eine Schiffskatastrophe
Vor der Küste Sardiniens wurden drei algerische Harragas gerettet, zwei Ertrunkene wurden geborgen, 10 sind vermisst. Überlebende berichten, dass drei Flüchtlingsboote gemeinsam aufgebrochen sind. Eines sei zurückgekehrt, ein Weiteres werde gesucht. Ob es sich dabei um das untergegangene Boot handelt, ist nicht klar. Die algerischen Harragas, die in Sardinien ankommen, starten in der Region Annaba im Osten Algeriens.
Spanien, Cadiz: Inzwischen wohl 20 ertrunkene Harragas geborgen
Während die spanische Presse in Kurzmeldungen fast täglich von weiteren Toten berichtet, die nach dem Zerschellen eines Flüchtlingsboots bei Cadiz angespült werden, taucht heute erstmals ein Artikel zu der Schiffskatastrophe in der marokkanischen Presse auf.
UNHCR IOM appeal to European leaders to tackle Mediterranean deaths
Ahead of this week’s meeting of European Union (EU) Heads of State and Government, UNHCR, the UN Refugee Agency, and IOM, the UN Migration Agency, are together appealing to European leaders to urgently take steps to address this year’s record rate of drownings on the Mediterranean Sea.
Marokko: Weitere 31 Boat-people vor Nador ertrunken
On Sunday the 4th of November, we received a phone call at 9.20am, informing us about a boat that had left from Nador about four hours earlier from Nador/Morocco, carrying 56 people. The contact person told us that the engine of the boat had broken down and water was coming into the boat.
Marokko – Spanien: Mindestens 17 Boat-people ertrunken
Zwei Flüchtlingsboote wurden von der marokkanischen Marine bei Melilla aufgebracht, es starben 13 Boat-people. Vier Weitere starben, als ein anderes Flüchtlingsboot vor den Klippen der andalusischen Stadt Cadiz zerschellte. Möglicherweise sind dort mehr Personen ertrunken.
„Zentrale Mittelmeerroute: Weniger Überquerungsversuche und weniger Tote“
Insgesamt meldet die IOM von Anfang Januar bis Ende Oktober dieses Jahres 97.857 Ankünfte von Migranten, die über alle drei Mittelmeerrouten gekommen sind. Fast die Hälfte davon, genau 47.433, kamen in Spanien an.