Sea-Eye: „Alan Kurdi“ rettet 64 Boat-people vor Libyen

Am Mittwochvormittag informierte die Hilfsorganisation „Watch the Med – Alarmphone“ die sogenannte Rettungsleitstelle der Libyschen Küstenwache, über ein Schlauchboot mit einem 65 Menschen an Bord. Zeitgleich erhielt auch Sea-Eye Nachricht und die Koordinaten des Seenotfalls. Auf Grund der Übermittlung der Koordinaten konnte die „Alan Kurdi“ die Position innerhalb von einer Stunde erreichen und alle retten.

50 verschwundene Boat-people: Italienisch-libysche Black-Box

Die sogenannte libysche Küstenwache hat laut dem Pressesprecher der libyschen Marine Ayoub Qasem von der italienischen Küstenwache bei der Weitergabe des SOS von 50 Boat-people vor Zuwara keine Ortsdaten genannt bekommen. Daher habe die sog. libysche Küstenwache nichts unternehmen können. Hingegen hatte die italienische Küstenwache am 02.04.2019 kurz nach 18 Uhr in sibyllinischen Worten mitgeteilt, dass sie die Libyer informiert und dass diese die nötigen Schritte unternommen habe.

Seenotrettung „Sea-Eye“ wird Satellitenaufklärung im zentralen Mittelmeer einsetzen

Die Seenotrettungs-NGO „Sea-Eye“ wird Satellitenaufklärung für das Monitoring der Todeszone vor Libyen einsetzen, um Menschenrechtsverletzungen gegenüber Boat-people zu dokumentieren. Das neue Projekt läuft unter dem Namen „Space-Eye“. Damit können nicht nur Rettungs-NGOs in Echtzeit benachrichtigt werden. Ausserdem lassen sich durch Bildvergleich laufende und vergangene unterlassene Hilfeleistungen mit Todesfolge dokumentieren. Der rücklaufende Zeitraum beträgt mehrere Jahre.

AP: 50 Boat-people vor Libyen in SOS – Küstenwache: Black-Out

Am 01.04.2019 um 22 Uhr erhält das Alarmphone SOS von 50 Boat-people vor der westlibyschen Küste. Die sog. libysche Küstenwache ist auf ihren Telefonnummern nicht erreichbar. Das italienische MRCC verweist AP auf eine dieser nichtfunktionierenden libyschen Telefonnummern. Nachdem heute 02.04.2019 italienische Medienberichte zu dem vermissten Flüchtlingsboot erschienen sind, gibt die italienische Küstenwache nach 18 Uhr per E-Mail bekannt, dass sie die libysche Küstenwache eingeschaltet habe, und die habe anschliessend „Aktionen unternommen“. Aus der Mitteilung kann man keine eindeutigen Schlüsse auf das Überleben der Boat-people ziehen. Der Black-Out an Informationen entspricht dem Rückzug der EU-Rettung aus der Todeszone im zentralen Mittelmeer.