Rund 600 Menschen aus Honduras haben sich in einer Karawane in Richtung USA aufgemacht. Einige Stunden früher als geplant sind die Migrantinnen und Migranten am späten Montagabend bei strömendem Regen von der Stadt San Pedro Sula aus losgezogen. Sie wollen sich auf der gleichen Route bewegen wie schon vier Trecks vor ihnen: von Honduras über Guatemala durch Mexiko an die US-Grenze.
Frontex: Der europäische Grenzgeheimdienst
Die EU-Grenzagentur Frontex nimmt eine Reihe neuer Überwachungsmethoden im Mittelmeer in Betrieb. Die Fähigkeiten zur Beobachtung des sogenannten Grenzvorbereichs gehören zum Grenzüberwachungssystem EUROSUR, das die Europäische Union vor fünf Jahren gestartet hat.
Barcelona: Bürgermeisterin für freie Fahrt von „Open Arms“
Die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, setzt sich bei der Regierung dafür ein, dass das NGO-Rettungsschiff von Proactiva Open Arms den Hafen von Barcelona verlassen darf. Am kommenden Montag wird Proactiva Open Arms mit der Goldmedaille des Rathauses Barcelona ausgezeichnet.
„Über den Kanal, irgendwie“
Sie hocken schon viel zu lange in windschiefen Zelten an der Küste und warten auf ihre Chance hinüberzukommen. Jetzt riskieren einige von ihnen ihr Leben. Migranten lassen sich in Schlauchbooten über den Kanal nach England bringen.
Relocation from Below, EU Binnenmigration, Solidarity Cities
Dieses Papier ruft in Erinnerung, dass es sehr viele Menschen gibt, deren Mobilität innerhalb Europas blockiert wird. Schon aus den wenigen Daten, die hier zusammengestellt werden, wird eine Dimension potentieller und aktualisierter Migrationen deutlich, die erwarten lässt, dass 2015 nicht ein einmaliges Ausnahmejahr bleiben wird.
UN kritisiert Militarisierung des Sahel durch Frankreich und die USA
Im Halbjahresbericht der UN zum Sahel und zu Westafrika wird einer wachsenden Sorge wegen der Militarisierung der Region durch Frankreich und die USA Ausdruck gegeben. Während die Militäreinsätze erhöht werden, steigt die Feindseligkeit der dortigen Bevölkerung gegenüber den Militärs, so der Bericht. Es fehle an Entwicklungsperspektiven für die Region.
Niger, um Agadez einen Bogen schlagen: Interview mit Julien Brachet
Julien Brachet, der zur informellen Migration zwischen dem Sahel und Nordafrika und zum entstehenden Überwachungsapparat der Region durch IOM, europäische Polizeien und internationale Militärs forscht, macht die EU für die wachsende Gewalt gegen Flüchtlinge und Migrant*innen im Niger verantwortlich. Ob durch die Polizei- und Militäreinsätze tatsächlich die Durchgangsmigration abnehme, sei völlig unklar. Sicher ist nur, dass Agadez und andere Städte umfahren werden. Das Ausweichen auf heimliche Routen erhöht die Gefahren.
Regierung hindert Open Arms am Auslaufen wegen geschlossener Häfen Italiens und Maltas
Die Hafenbehörde Barcelonas hat auf Regierungsanweisung dem NGO-Seenotrettungsschiff von „Proactiva Open Arms“ auf unbestimmte Zeit untersagt auszulaufen, weil die Häfen Italiens und Maltas für die Seenotrettung geschlossen seien. „Proactiva Open Arms“ fordert die Regierung auf, vor das internationale Seegericht in Hamburg zu ziehen, um Italien und Malta zur Erfüllung internationaler Gesetze des Seenotrettung und der offenen Häfen für Gerettete zu zwingen.
Anmerkungen zu Stephen Smith, Nach Europa! Das junge Afrika auf dem Weg zum alten Kontinent
Stephen Smith hat ein wohlfeiles Buch über die Demographie „Schwarzafrikas“ und eine angeblich bevorstehende „Welle“ der Armutsmigration vorgelegt. Der Untertitel des Buchs wird in endlosen Varianten so lange dekliniert, bis es langweilig wird. Smith dreht Pirouetten um Zahlenwerke, bis er mit seiner Rechnung beim Jahr 2100 angekommen ist. Die Demographie Afrikas beruht ohnehin auf wenig gesicherten Daten, und dementsprechend sind Prognosen noch weniger sicher. Über 2050 wagt sich eigentlich kein seriöser Demograph hinaus – Smith schon.
Marokko: Auf den Hügeln vor Melilla, 2015
IRIN hat 2015 eine dichte Beschreibung des Überlebens auf den Hügeln vor Melilla veröffentlicht, unter dem Titel The forgotten frontline of the migrant crisis .