#United4Med alliance, 22.12.2018

Trotz winterlicher Bedingungen versuchen nach wie vor Menschen, dem Bürgerkriegsland Libyen auf der gefährlichen Route durch das zentrale Mittelmeer zu entkommen.  Die „OPEN ARMS“, Teil der #United4Med-Flotte, der auch Sea-Watch angehört, hat am 21. Dezember 313 Menschen in 3 Rettungseinsätzen gerettet und wartet nun auf Anweisungen, wo diese an Land gehen sollen. Ein zwei Tage altes Baby musste aufgrund seines Gesundheitszustandes bereits heute Nacht per Hubschrauber nach Malta ausgeflogen werden. Sollte sich das Wetter verschlechtern kann die Situation auch für die verbliebenen 311 Menschen schnell kritisch werden. Wir fordern deshalb, dass der OPEN ARMS umgehend ein sicherer Hafen zugewiesen wird. Diese Menschen sollten Weihnachten nicht auf See verbringen müssen. 

Bei einer Wassertemperatur von unter 20°C liegt die Überlebenschance im Falle eines Schiffbruchs weit unter 24 Stunden. Trotz dieses Risikos versuchen nach wie vor Menschen auf seeuntauglichen Booten aus Libyen zu fliehen. Sie versuchen so Folter, unrechtmäßiger Haft, Sklaverei, Vergewaltigung und dem Tod zu entkommen, da es keine sicheren und legalen Fluchtrouten gibt.

In den Morgenstunden des 21. Dezember entdeckten Sea-Watch Crewmitglieder auf dem SAR-Flugzeug „Colibri“ drei Schlauchboote in Seenot. Die Flugzeugbesatzung informierte die zuständigen Behörden und die OPEN ARMS, das am nächsten gelegene Rettungsschiff, das Hilfe leisten konnte. Die Open Arms gehört mit den Suchflugzeugen Moonbird & Colibri, sowie den Schiffen Sea-Watch 3, Sea-Eye 2, den derzeit einzigen zivilen Rettungsmitteln auf dem Mittelmeer, der #United4med Koalition an. Die Rettungsoperationen dauerten bis zum späten Abend des 21. Dezember. Alle Geretteten Personen befinden sich nun an Bord der OPEN ARMS in Sicherheit, doch nun muss möglichst schnell ein sicherer Hafen zugewiesen werden, um Gesundheitsrisiken für die Geretteten zu vermeiden.

All we want (be)for(e) Christmas is a Port of Safety

Ein zwei Tage altes Baby und seine Mutter mussten aufgrund des Gesundheitszustandes des Babys bereits heute Nacht nach Malta ausgeflogen werden und auch für die 311 an Bord der OPEN ARMS verbliebenen Geretteten, könnte die Situation durch eine Verschlechterung des Wetters schnell kritisch werden. „Alles, was wir uns zu Weihnachten nun wünschen, ist ein sicherer Hafen für die Geretteten“ sagt Philipp Hahn, Einsatzleiter für Sea-Watch auf dem zentralen Mittelmeer. „Es wäre absolut unakzeptabel, müssten diese Menschen Weihnachten auf dem Mittelmeer verbringen. All diejenigen, die in diesen Tagen von Nächstenliebe sprechen – nun ist es an der Zeit, zu handeln! Wir brauchen eine Lösung noch vor Heilig Abend!“

Die #United4med Allianz fordert daher all diejenigen Staaten auf, die ihre eigene Verfassung noch hochhalten, im Sinne der Menschenwürde zu handeln und eine Lösung für die Menschen auf der OPEN ARMS zu finden. Wie bereits zuvor geschehen, könnten die Personen in einem nahen, sicheren Hafen an Land gehen und dann an verschiedene Länder verteilt werden. 

„Wer christliche Werte verteidigen will, hat nun die Möglichkeit dazu“ Philipp Hahn, Einsatzleiter bei Sea-Watch

„Jetzt können die, die von Europäischen Werten sprechen und christliche Werte verteidigen wollen zeigen, dass sie es ernst meinen“, sagt Hahn. „Es gibt eine große Zahl von Städten, die für eine solidarisches Europa stehen und sich zu sicheren Häfen erklärt haben. Es gibt keinen Grund und keine Rechtfertigung, diese Menschen den Wind- und Wetterbedingungen auf See über Weihnachten ausgesetzt zu lassen.“ Bundesinnenminister Seehofer muss nun durch die Zustimmung zu einem Kontingent nach §23 Aufenthaltsgesetz, eine Anlandung ermöglichen und dieses Drama beenden

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung:

Sea-Watch (Deutsch / English)

Open Arms (Spanish / English) 

Footage of the rescue operation is found here

„311 Gerettete sollten Weihnachten nicht auf See verbringen müssen!“