Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will ungeachtet der Vereinbarungen mit der EU Flüchtlinge die Grenzen zu Griechenland und Bulgarien passieren lassen. „Wir haben die Tore geöffnet“, sagte Erdogan. Er warf der EU vor, sich nicht an die Zusagen im Flüchtlingspakt gehalten zu haben. Laut Erdogan sind seit Freitag bereits 18.000 Flüchtlinge an die türkischen Grenzen zur EU gekommen.

ARD Tagesschau | 29.02.2020

Zwei Tage nach der Aufkündigung des EU-Türkei-Deals durch den türkischen Strongman kam es zu ersten Zusammenstößen von Geflüchteten und europäischen Grenztruppen. Die Szenen vor der Mauer von Idlib reproduzieren sich am Evros und vor dem Zaun zwischen Bulgarien und der Türkei.

Die griechische Grenzpolizei und Sondereinheiten der Bereitschaftspolizei setzten bereits am Freitag Tränengas und Blendgranaten ein, um große Gruppen von Migranten daran zu hindern, über den bereits geschlossenen Grenzübergang bei Kastanies/Pazarkule aus der Türkei nach Griechenland zu gelangen.

Am Samstagmorgen berichtete die DW-Reporterin Julia Hahn, die Situation im Grenzgebiet bei Edirne sei „sehr dramatisch“: Griechische Grenztruppen setzten Tränengas oder Pfefferspray ein, um Flüchtlinge daran zu hindern, die Grenze zu überwinden. Hunderte Migranten harren demnach frierend und mit tränenden Augen im Niemandsland aus.

DW | 29.02.2020

Derweil bereitet sich die griechische Flüchtlingsabwehr auf eine höhere Zahl von Bootspassagen über die Ägäis vor – dies vor dem Hintergrund mehrtägiger Proteste der Inselbevölkerung gegen den Bau neuer Hotspots.

Aktuelles von Steffen Lüdke:

Ein neues Röszke am Evros?

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