Schon im Juni hatte sich die EU darauf verständigt, in Nordafrika Kooperationspartner für sogenannte ‚Ausschiffungsplattformen‘ zu suchen, Zentren, in die auf dem Mittelmeer gerettete Bootsflüchtlinge gebracht werden sollen, damit sie gar nicht erst nach Europa gelangen. Nachdem Marokko, Algerien und Tunesien den Plänen eine Absage erteilt haben, ruhen die Hoffnungen der EU nun vor allem auf Ägyptens Staatschef und Militärmachthaber Abdel Fattah al-Sisi. Aus Ägypten sind in den letzten Jahren allerdings kaum Boote gekommen.
EU leaders to seek ‚in-depth cooperation‘ with Egypt on migration
Plans to deepen EU ties with Cairo over migration crisis would turn ‚a blind eye‘ to human rights abuses, critics say.
[…] Al Jazeera’s Laurence Lee, reporting from Salzburg, said the plan for cooperation with Egypt was at an „embryonic“ stage, with neither Kurz or Tusk providing significant detail on Thursday about the specific shape of any future arrangement.
„[But] it’s the philosophy that counts and the philosophy says it’s better to protect the Schengen free movement zone inside the EU, not to allow them to come into the bloc in the first place, and that’s a pretty hard-line approach by any means,“ he said.
[…] Giulia Lagana, a senior analyst at the Brussels-based Open Society European Policy Institute, said the EU’s move to win Egyptian assistance on migration would likely require the bloc to make „significant concessions“ to Cairo.
Deadly dangers of a refugee’s journey to Europe increase„I would tend to think those are not just financial but would also include closing an eye to the human rights abuses being perpetrated in Egypt,“ Lagana told Al Jazeera.
Stillstand auf höchstem Niveau
[…] Schon beim Juni-Gipfel setzten sie durch, dass die EU Auffanglager für Flüchtlinge in Afrika – sogenannte „regionale Ausschiffungszentren“ – sowie geschlossene Zentren in Europa bauen soll. Drei Monate später ist jedoch noch kein einziges Lager entstanden. Nicht einmal Ägypten will sich dafür zur Verfügung stellen.
Dabei ist Ägypten das Land, in das Ratspräsident Tusk seine größten Hoffnungen setzt. Tusk war am Wochenende gemeinsam mit Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sogar eigens nach Kairo gereist. Bei einem Treffen mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi lobten beide EU-Politiker dessen restriktive Politik. Sie führte dazu, dass seit Ende 2016 keine Bootsflüchtlinge mehr in Europa ankamen. […]