Der Armeechef und stellvertretende Verteidigungsminister Ahmed Gaid Salah, der bis vor wenigen Tagen die erneute Kandidatur Bouteflika („5. Mandat“) vehement unterstützt hat, hat Bouteflika Dienstagnachmittag innerhalb weniger Stunden unter Androhung militärischer Mittel aus dem Amt gejagt, seinen Clan, „diese Bande“, zum Feind und sich selbst zum Freund des demonstrierenden Volks erklärt. Er versucht, den millionenfachen Unmut der algerischen Straße in Richtung einer sogenannten Verfassungslösung zu lenken: Alle neu zu besetzenden provisorischen Regierungsposten sollen institutionenintern besetzt werden. Dagegen hatten bereits an den letzten Freitagen Millionen Menschen explizit demonstriert. Die Slogans für morgen: „Sie werden alle gehen müssen!“, „Allen wird der Prozess gemacht werden!“ Während unter den herrschenden Clans und Oligarchen der Machtkampf begonnen hat, zeigen sich die Demonstrant*innen seit dem Beginn der Proteste am 22. Februar 2019 einig und entschlossen.
Die Tageszeitung „Le Quotidien d’Oran“ erinnert daran, dass Bouteflika zahlreiche hohe Militärs vor internationaler Strafverfolgung gerettet und manche sogar mit Kommandoaktionen aus dem Ausland zurückgeholt hat. Die Beweise zahlreicher Massaker der Armee während des Bürgerkriegs sind erdrückend. Auf den derzeitigen Demonstrationen wird vor allem ins Bewusstsein gerufen, dass sich die Militärspitzen und Oligarchen auf geradezu ungeheuerliche Weise bereichert haben, während ein großer Teil der Bevölkerung absoluter Armut ausgesetzt ist.
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Beaucoup se rappellent encore que Bouteflika a été ramené par les militaires pour, en premier, effacer les effets du fameux «qui tue qui» brandi à l’étranger au temps des massacres de milliers d’innocents dans diverses régions du pays. Le Tribunal pénal international (TPI) allait agir de fait contre ceux qui étaient aux commandes du pays. Des plaintes ont été déposées contre certains d’entre eux à l’étranger. Bouteflika était même venu à leur secours en les faisant rapatrier d’une manière rocambolesque.
