Taranto, Apulien: Offener Hafen für „Ocean Viking“

Die 176 Boat-people, die in zwei verschiedenen Operationen von der Ocean Viking gerettet wurden, werden voraussichtlich am Mittwoch in Taranto an Land gehen. Das italienische Innenministerium hat der apulischen Hafenbehörde entsprechende Anweisungen erteilt. Derweil landen weiterhin Migrant*innen aus eigener Kraft in Lampedusa. In den letzten Stunden haben über 200 Menschen auf drei verschiedenen Booten die Insel erreicht. Der dortige Hotspot ist überfüllt. Zwei weitere kleine Boote mit insgesamt 108 Migrant*innen iranischer und irakischer Nationalität wurden heute Morgen von Patrouillenbooten der Küstenwache und der Guardia di Finanza in der Nähe von Brancaleone in Kalabrien gestellt und von der Marine in den Hafen von Roccella gebracht worden.

Italien, Immer mehr Migranten Opfer von Arbeitsunfällen

„Migranten sterben auf See und sie sterben am Arbeitsplatz“, mit diesen Worten hat der Bürgermeister von Palermo Leoluca Orlando die aktuelle Studie des staatlichen Istituto Nazionale per l’Assicurazione contro gli Infortuni sul Lavoro (INAIL) kommentiert. Darin heißt es, dass die Zahl der Arbeitsunfälle nicht-europäischer migrantischer Arbeiter in den Jahren 2017 und 2018 um 7,8% zugenommen hat und die Zahl der Todesopfer von 81 im Jahr 2017 auf 88 im Jahr 2018 gestiegen ist. Und auch 2019 bleibe das Risiko am Arbeitsplatz für Migranten unverändert hoch. „Genau wie die italienischen Migranten, die in den 50er und 60er Jahren in den belgischen Bergwerken ums Leben gekommen sind, werden Einwanderer aus Afrika und Asien heute in Europa und in Italien gesellschaftlich marginalisiert, um dann auf den Feldern oder in den schwersten und niedrigsten Jobs ausgebeutet zu werden.“

Italien, Regierung verhandelt mit libyschen Schleppern

Immer wieder sind zivile Seenotretter in der Vergangenheit von Italien wie von anderen europäischen Staaten beschuldigt worden, mit libyschen Schleppern zu kooperieren, ohne dass es dafür Beweise gab. Eine Projektion, wie sich nun herausstellt. Denn eine Recherche des italienischen Journalisten Nello Scavo (Avvenire) beweist nun, dass die italienische Mitte-Links-Regierung im Mai 2017 mit dem berüchtigten Menschenschmuggler Abd al-Rahman al-Milad, bekannt als al-Bija, an einem Tisch gesessen hat, um über die Kontrolle der Migrationsbewegungen von Libyen nach Italien zu verhandeln. Das Treffen fand in Cara di Mineo auf Sizilien statt, einem der größten Sammellager in Europa.

Kroatien, Push Back: Tunesischer Migrant stirbt an Wundbrand

Ende September ist ein Migrant aus Tunesien im Krankenhaus von Bihac, in dem er sieben Monate lang behandelt worden ist, an den Folgen erfrorener Füßen gestorben. Khobeib hatte im letzten Winter versucht, die Grenze nach Kroatien zu Fuß zu überqueren, war aber von der kroatischen Grenzpolizei angehalten worden. Diese habe ihn nach Bosnien zurückgeschickt und ohne Kleidung und Schuhe in den Bergen im Schnee ausgesetzt. Als er im Containerlager in Bira ankommt, sind die Zehen schon schwarz. Berichte über gewaltsame Push Backs an der kroatisch-bosnischen Grenze, die sich zu einem Nadelöhr auf der Balkanroute entwickelt hat, häufen sich. Lorena Fornasir und Gian Andrea Franchi sammeln und publizieren die Erzählungen von den Migranten und den Torturen, die sie erleiden, wenn sie von den kroatischen Grenzbewachern gestoppt und zurückgeschickt werden.

UNHCR in Libya

October 3rd is a day upon which the UNHCR „remember and commemorate all the victims of immigration and promote awareness-raising and solidarity initiatives.“ With that very sentiment in mind, Euronews has undertaken an investigation into the UNHCR’s operation in Libya, where tens of thousands of migrants live in detainment camps, hoping to make it to Europe.

Moria, Lesbos: „This was not an accident!“

Auf die Brände im Lager Moria, bei denen mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen sind, und die anschließenden Unruhen reagiert die neue griechische Regierung mit einer Verschärfung der Migrationspolitik: innerhalb des nächsten Jahres sollen 10.000 Migrant*innen abgeschoben werden, die Grenzpatrouillen in der Ägäis sollen verstärkt werden und für illegal eingewanderte oder bereits abgelehnte Migrant*innen geschlossene Lager errichtet werden.