Italien: Sicherheitsdekret treibt Geflüchtete ohne Status in die Obdachlosigkeit

Das kürzlich vom italienischen Parlament verabschiedete und von Präsident Matarella formell bestätigte ‚Decreto sicurezza‘ hebt den humanitären Schutz für Geflüchtete auf, die keinen Flüchtlingsstatus haben. Dies hat zur Folge, dass Dutzende von Migrant*innen die sog. ‚Willkommenszentren‘ verlassen müssen und seitdem auf der Straße leben.

Kalabrien: Brand in Zeltunterkünften in San Ferdinando, ein Migrant stirbt

Der Jugendliche aus Gambia wurde von den Flammen im Schlaf überrascht. Um sich vor der nächtlichen Kälte zu schützen, hatten die Bewohner in einer der Unterkünfte ein provisorisches Feuer gemacht. Das Lager befindet sich im Industriegebiet von Gioia Tauro, einer Gemeinde in Reggio Calabria, die bekannt ist für ihren Containerhafen. In dem Ghetto leben vor allem Saisonarbeiter für die Orangenernte. Der Jugendliche aus Gambia ist nicht das erste Opfer, das auf diese Weise dort gestorben ist. Im Januar war es Becky Moses, ein 26-jähriges nigerianisches Mädchen, das bei einem Brand – in diesem Fall einer Brandstiftung – ums Leben kam.

Fischerboot mit 12 Boat-people auf dem Weg nach Spanien

Die Nuestra Madre Loreto befindet sich auf dem Weg in Richtung Santa Pola in der Nähe von Valencia. Daher stammen die Fischer der Besatzung, die vor fast zwei Wochen zwölf Boat-people gerettet haben, welche die libysche Küstenwache im Meer zurückgelassen hatte. Der Kapitän des Bootes Pascual Durà weigert sich, der Aufforderung der spanischen Regierung nachzukommen, die Migrant*innen in dem Hafen abzusetzen, der dem Ort der Rettung am nächsten gelegen ist: Libyen. Das akzeptiert Durà nicht: „Meine Sorge gilt nicht nur der Sicherheit der Migrant*innen, sondern auch unserer eigenen.“

Odyssee der zwölf Boat-people am Tiefpunkt

Seit acht Tagen sind die zwölf Boat-people an Bord des spanischen Fischerboots Geisel der internationalen Gemeinschaft und ihrer Bürokratie. Ihre hygienischen, gesundheitlichen und psychologischen Bedingungen sind katastrophal. Einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr und muss dringend evakuiert werden. Inzwischen sind zwei Journalisten und ein italienischer Abgeordneter an Bord des Fischerboots. Europäische Parlametarier*innen haben in einem gemeinsamen Appell einen sicheren Hafen für die Migrant*innen auf der Nuestra Madre Loreto gefordert.

Drei NGO-Boote auf dem Weg in die SAR-Zone

Open Arms, Mare Jonio und Sea Watch 3 befinden sich seit Mittwoch wieder auf dem Weg in Richtung SAR-Zone vor der libyschen Küste. Dort wollen sie gemeinsam die „erste europäische Monitoring-Mission im Mittelmeer“ starten. Die Mission wird aus der Luft unterstützt von zwei Flugzeugen. Damit wollen sie das Schweigen brechen, das seit Monaten über die Toten im Mittelmeer herrscht.

Riace: Migrant*innen zwischen Verzweiflung und Hoffnung

Nach der Zerschlagung des Modells Riace und der zwangsweisen Umsiedlung der migrantischen Bewohner*innen droht dem Dorf wieder der Leerstand. Erste Schulen und Geschäfte mussten geschlossen werden. Trotzdem hält der Bürgermeister Mimmo Lucano an seiner Idee eines solidarischen Zusammenlebens fest und plant gemeinsam mit Recosol, einem Netzwerk solidarischer Gemeinden, neue Projekte.

Zu Fuß über die Berge nach Frankreich: zehn Migranten vom Schnee aufgehalten, vier vermisst

Zehn afrikanische Migranten, die zu Fuß über die Berge von Italien nach Frankreich wollten, sind im Schnee stecken geblieben und wurden von der Bergwacht gerettet. Sie wurden ins Aufnahmezentrum nach Oulx gebracht. Vier Migranten werden vermisst, Spuren deuten allerdings daraufhin, dass sie französisches Territorium erreicht haben.