Libyen Italien: „Open Arms“ rettet 52 Boat-people

Am Abend des 01.08.2019 hat die katalanische Seenotrettungs-NGO „Proactiva Open Arms“ 52 Boat-people im zentralen Mittelmeer gerettet, wie die Tageszeitung „El Diario“ kurz nach 20 Uhr bekannt gab. Unter den Geretteten sind 16 Frauen und zwei Babys. Die spanische sozialdemokratische Regierung hatte der NGO jegliche Seenotrettung verboten, bei angedrohter Strafe von bis zu 901.000 Euro.

Libyen: Selbstverbrennung aus Protest gegen KZ und EU-UNHCR-IOM

Ein somalischer Geflüchteter hat sich in Tripolis mit Benzin überschüttet und hat sich verbrannt, nachdem ihm mitgeteilt worden war, dass er nicht auf der UN-Flüchtlingsliste fürs Resettlement stand. Er starb im Krankenhaus. Zwei Jahre Flucht durch drei Länder hatte er hinter sich. Er war von Menschenhändlern mehrmals verkauft worden und hatte überlebt, als bei der Mittelmeerpassage das Schlauchboot unterging. Die sogenannte libysche Küstenwache hatte ihn zurück ins Internierungslager der regierungsnahen Milizen in Tripolis deportiert.

„Alan Kurdi“ vor der libyschen Küste, zwei weitere NGO-Schiffe unterwegs

In einem gestern veröffentlichen Artikel der NZZ wird dokumentiert, welche NGOs in den kommenden Tagen und Wochen das Mittelmeer observieren werden und im Falle von Booten in Seenot eingreifen können. Seit Montag, 29. Juli patroulliert die „Alan Kurdi“ der NGO Sea-Eye vor der Küste Libyens, westlich von Tripolis. Zeitgleich ist die spanische „Open Arms“ der gleichnamigen NGO Proactiva Open Arms von Syrakus auf Sizilien in Richtung Libyen aufgebrochen. Die „Ocean Viking“ von Médecins sans Frontières und SOS Mediterranee liegt noch in Marseille, wo sich die Crew mit dem Schiff vertraut macht, um dann so schnell wie möglich vor Ort zu sein. Die Alan Kurdi hat inzwischen 40 Menschen aus Seenot gerettet.

Ägäis: Frontex setzt Zeppelin zur 24h-Überwachung ein

Medienberichte zufolge wird der Seeraum zwischen der griechischen Ägäis-Insel Samos und der Meerenge von Mykali, an deren östlichem Gestade türkisches Festland beginnt, in den nächsten vier Wochen von einem Zeppelin observiert. Das von Frontex gestelle Gerät ist mit Wärmebildkameras und weitere technischen Geräten zur Überwachung ausgerüstet. Die von Zeppelin gesammelten Daten können in Echtzeit an die griechische Küstenwache und ihre Boote weitergeleitet werden.

Studie EuroMed Rights: EU-Egypt migration cooperation

While Egypt does not constitute a major country of departure for migrant movement towards Europe, the report finds that attention towards EU-Egypt cooperation on migration is predominately driven by Egypt’s attempts to strengthen its image as a regional leader, gain European support for its counter-terrorism policy and obtain funds for its domestic projects. If EU-led cooperation programmes in Egypt have stalled, certain Member States have stepped up bilateral cooperation on migration, going so far as to increase deportations of Egyptians back to Egypt where they could face severe human rights violations.

Grande-Synthe, Nordfrankreich: über 800 Menschen von Zwangsräumung bedroht

In der nordfranzösischen Stadt Grande-Synthe, eine der Städte, in denen sich Migrant*innen seit der Räumung des Calaiser Jungles 2016 ansiedeln, droht  mehr als 800 Migrant*innen und Geflüchteten die Zwangsräumung. Unter ihnen sind rund 50 Familien mit Kindern und circa 130 unbegleitete Minderjährige. „Wir sind besonders besorgt über den Ablauf dieser Evakuierungsaktion und die Zukunft der Menschen, die zurückkehren werden. Denn ohne angemessene und nachhaltige Lösungen wird diese neue Evakuierung nur zu einer größeren Unsicherheit führen.“, schreiben Unterstützungsorganisationen in einem offenen Brief.