In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben 90 Jugendliche versucht, in Tunis – La Goulette die Fähre zu stürmen, die Tunesien mit Italien verbindet. Sie überwanden um 1 Uhr die Sicherheitsabsperrungen des Hafenterminals und forderten das Fährenpersonal auf, sie an Bord zu lassen. Das Personal und Hafenarbeiter in der Nähe sollen die Polizei informiert haben, die die Jugendlichen zurückschlug. Die Minderjährigen unter den Jugendlichen wurden in das Erziehungsheim „El Gorgeni“ verbracht. Die Erwachsenen wurden wegen ungenehmigter Ausreise verhaftet.
Massaker in Mali, 135 Tote
„Mali gerät außer Kontrolle“, schreibt Dominik Johnson in der TAZ. „Das Risiko, dass diese Konfliktkonstellation die gesamte westafrikanische Sahelzone in ein Kriegsgebiet verwandelt, bereitet international große Sorge, und es gibt dagegen noch kein politisches Rezept.“
Alarming rates of malnutrition and inhumane conditions in Tripoli detention centre
„What we see today in this single detention centre is symptomatic of an uncontrolled, unjustified, and reckless system that puts the lives of refugees and migrants at risk,” says Karline Kleijer, MSF’s head of emergencies. “We’re talking about the basic necessities required to sustain human life. If food, shelter and essential services can’t be provided in a consistent and appropriate manner, then these people should be released immediately by the Libyan authorities.”
„Driven to suicide in Tunisia’s UNHCR refugee shelter“
The UNHCR facility in Medenine struggles to offer essential services to a growing number of arrivals.
According to the information given to Al Jazeera, the asylum seekers and refugees have not received medical screenings or access to psychosocial support, nor were they informed clearly of their rights in Tunisia.
„Mare Jonio“: Kapitän sieht dem Ermittlungsverfahren gelassen entgegen
„Ich würde alles genauso nochmal machen“, sagte heute der Kapitän des NGO-Rettungsschiffs „Mare Jonio“, als er heute auf Lampedusa zu einer kurzen Vernehmung der Staatsanwälte in Begleitung von zwei Anwält*innen erschien. Pietro Marrone fährt seit Jahrzehnten als Fischer im zentralen Mittelmeer zwischen Italien, Tunesien und Libyen. „Hätte ich sie sterben lassen sollen?“, fragt er. „Ich habe meine Pflicht gemacht. Ich würde alles wieder machen, um die Personen zu retten.“ Ermittlungsdetails sind bislang nicht bekannt. Im Wesentlichen wird es um die Frage gehen, warum der Kapitän die „Mare Jonio“ nicht wenige Kilometer vor Erreichen der italienischen Gewässer gestoppt hat. Er hatte einen entsprechenden Befehl des begleitenden Kriegsschiffs der Guardia di Finanza erhalten.
Lektion „Mare Jonio“: Gute Vorbereitung, klarer Kurs, Lob der Entschlossenheit
Wie ist zu erklären, dass es dem NGO-Schiff „Mare Jonio“ gelang, nicht nur die Rettung durchzuführen, angesichts der auftauchenden sogenannten libyschen Küstenwache, der blockierenden Guardia di Finanza (GdF) und dem wütenden Innenminister Matteo Salvini („Verhaftet sie!“), sondern auch die Geretteten an Land zu bringen und einer sofortigen Verhaftung zu entgehen? Der Kapitän wurde nach Verhör bis heute Nacht um zwei Uhr in der Kaserne der GdF, in Begleitung des Schiffseigners und des Parlamentariers Erasmo Plazzotto, entlassen und ein Verfahren wurde nicht eingeleitet. Warum wurde das NGO-Schiff zunächst „nur“ für 48 Stunden beschlagnahmt?
Mare Jonio: Die Berichte der Geretteten von Folter, Mord und Fluchtversuchen
An Bord des NGO-Rettungsschiffs „Mare Jonio“ haben viele Gerettete ihre Erfahrungen von Folter, unmenschlichen Haftbedingungen und zahlreichen Fluchtversuchen berichtet. Sie waren am vergangenen Sonntag früh um 4 Uhr aufgebrochen und wurden eineinhalb Tage später gerettet.
Im Hafen Lampedusa angelegt, Gerettete an Land, Salvini schäumt
Das NGO-Schiff „Mare Jonio“ mit 49 Geretteten an Bord hat im Hafen von Lampedusa angelegt, die Geretteten sind unter Rufen „Liberté! Liberté“ an Land gegangen. Die Guardia di Finanza, die bereits heute morgen das Schiff ergebnislos durchsucht hatte, beschlagnahmt die „Mare Jonio“ vorläufig für 48 Stunden. Die Staatsanwaltschaft Agrigent, zu der Lampedusa gehört, hat eine Ermittlung gegen Unbekannt wegen Beihilfe zur illegalen Einreise eingeleitet.
Salvini: „Verhaftet sie!“ Solidarität mit Geretteten und Rettungssschiff vor Lampedusa!
Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat heute am späten Vormittag vor seinem technischen Beratungsstab laut der Zeitung „La Repubblica“ die Parole ausgegeben: „Verhaftet sie!“ Gemeint sind der Kapitän und die Schiffahrtsleitung der „Mare Jonio“, die gestern abend 50 Schiffbrüchige im zentralen Mittelmeer gerettet haben. Das Schiff liegt mit den Geretteten an Bord vor Lampedusa.
Lampedusa, Bürgermeister Totò Martello und „Mare Jonio“ Luca Casarini im Interview
Seit heute Morgen werden der Bürgermeister von Lampedusa Totò Martello und Luca Casarini des NGO-Schiffes „Mare Jonio“ in den italienischen Massenmedien interviewt. Die Auseinandersetzung mit der Regierung in Rom über das Sterbenlassen im zentralen Mittelmeer oder die Deportation auf See zurück in die libyschen Konzentrationslager wird politischer und heftiger ausgetragen werden als bei früheren NGO-Rettungsblockaden.