In Europa gibt es indes eine zunehmende Zahl von Menschen, die sich im abgeschotteten Norden nicht mehr wohl fühlen, die dem Sterben im Süden nicht mehr tatenlos zusehen wollen und die den überkommenen Lebensformen des Westens nicht mehr viel abgewinnen können oder wollen.
Sanctuary Cities
Die Migrationsbewegung der 1980er Jahre aus den mittelamerikanischen Kriegszonen in die USA und die Abwehr der Flüchtigen unter Reagan weist erstaunliche Parallelen auf zu den heutigen Migrationsbewegungen nach Europa.
Europe in Limbo
Während diese Zeilen geschrieben werden – Ende Februar -, spitzt sich die Lage in Idomeni noch einmal dramatisch zu. 7000 Migrantinnen stehen vor dem Tor nach Mazedonien, einem doppelten Drahtzaun und einem Schützenpanzer gegenüber.
Kommentar: Fähren jetzt!
Ganz offenkundig kann das Elend der Passagen über das Mittelmeer, der Ertrinkungstod Tausender, mit vergleichsweise einfachen Mitteln abgewendet werden. Mit Fähren, von Izmir nach Athen, und von Alexandria nach Italien. Die Fähren fahren ja bereits, nur dass die Migrantinnen sie nicht nutzen dürfen.
Die Vernunft des Großen Kapitals
Es gibt einen Zusammenhang von Austerität und Flüchtlingselend, auf den vor 30 Jahren Michael Marrus in seinem Standardwerk über die Flüchtlingsbewegungen des 20. Jahrhunderts hingewiesen hat. „Refugees, one might argue, always arrive at the wrong time“.
Am Point of No Return
Die Migrationsbewegungen definieren das Mittelmeer neu, als Raum neuer sozialer Zusammenhänge, deren Ausläufer bis nach Deutschland reichen. Die Demokratie wird neu erfunden, und sie ist ein Produkt der Arabellion.
Gegen die Verteilungsquoten
Natürlich sind die Migrantinnen in großer Not, aber sie werden in diese Not gebracht nicht nur durch die Abwehrstrategien der EU, den Zaun in Ungarn und nun auch noch die katastrophale Lage in Kroatien, sondern zugleich durch die Art, wie sie hier, in Österreich und Deutschland, behandelt und stigmatisiert werden.
Im Niemandsland der Flüchtlinge
Zigtausende Migrantinnen, die auf der Suche nach einem besseren Leben aus Syrien, Afghanistan, Irak, aus Ost- oder Westafrika über die griechisch-türkische Grenze in die EU gekommen sind, stecken in diesem Moment in Athen, Patras oder einem der Balkanstaaten fest.
Marsch der Hoffnung
Mit dem „Marsch der Hoffnung“ vom 4. September erfolgte der Durchbruch. Deutsche Abschottungspolitiker à la Orbán stellen am 11. September fest, dass die EU den Stöpsel nicht mehr auf die Flasche. kriege.
Fünf vor Zwölf
Eine neue Eskalationsstufe ist erreicht. Während Orbán gestern in Brüssel den Dicken Mann markierte, wurden in Budapest 500 Migrantinnen in einen Zug gelockt, der sie nicht an die Grenze brachte, sondern in Bicske von der ungarischen Polizei zum Halten gebracht wurde.