Balkanroute: „In Triest kommen im Schnitt täglich zehn Migrant*innen an“

Das Val Rosandra ist ein Naturreservat an der Grenze zwischen Slowenien und Italien. Die Grenze war schon immer durchlässig, Die Berge sind nicht allzu steil und es gibt viele leicht begehbare Wege, die nach Italien führen. Von der Grenze aus kann man mit dem Auto in wenigen Minuten Triest erreichen. Dort kommen im Moment vor allem Geflüchtete aus Pakistan, Afghanistan, Bangladesch und dem Irak an, im Schnitt zehn pro Tag.

This is a safe harbour #WeAreASafeHarbour

Die italienische Europaparlamentarierin Elly Schlein hat eine Spendenkampagne zur Unterstützung der Rettungsaktivitäten der Sea-Watch 3 im Mittelmeer gestartet. „This campaign wants to represent an open and safe harbour for those people fleeing wars, calamities, hunger. That safe and open harbour which European countries are not yet providing.“ Alle Gelder kommen direkt der Sea Watch zugute.

117 Tote: Verfahren eingestellt, italienische Behörden nicht verantwortlich

Bei dem ersten großen Schiffsunglück dieses Jahres im zentralen Mittelmeer sind am 19. Januar 117 Boat-people ertrunken, obwohl sie gerettet hätten werden können. Die Staatsanwaltschaft in Agrigento hatte deshalb ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ende Januar hat die Staatsanwaltschaft in Rom das Verfahren an sich gezogen, um es nun mit der Begründung einzustellen, dass die libysche Küstenwache zuständig gewesen wäre, weil sie als erste von dem Unglück Kenntnis hatte.

Italien: Geschlossene Häfen? Auch ohne Rettung kommen die Migranten – unkontrolliert

Die Politik der geschlossenen Häfen verhindert nicht, dass Migranten trotzdem nach Italien kommen. In italienischen Zeitungen werden sie ‚Geisterlandungen‘ genannt: kleine schnelle Schlauchboote mit Außenbordmotor oder Glasfaserboote mit jeweils 10-15 Personen. Innerhalb weniger Stunden erreichen sie von der Maghreb-Küste Sizilien.