Spanien: Chronik 30 Jahre Boat-people – Andalucía Acoge

Die Vereinigung Andalucía Acoge hat mit anderen Gruppen zum 30. Jahrestag der ersten ertrunkenen Bootsflüchtlinge, die über die Meerenge nach Europa wollten, eine ausführliche 30-Jahre-Chronik der Boat-people im westlichen Mittelmeer herausgegeben. Die Chronik umfasst auch die Meerespassagen zu den Kanarischen Inseln und die Entwicklung der Abschottungspolitik Spaniens. Andalucía Acoge legt damit zugleich Zeugnis über die eigene Arbeit ab: Die Aktivist*innen haben fortlaufend die Schiffskatastrophen und die Nachrichten über angeschwemmte Tote öffentlich dokumentiert sowie die Überlebenden begleitet und Proteste organisiert.

Italien: Folgen der Abschottungspolitik im zentralen Mittelmeer

Das Mailänder Institut für Politische Studien (ISPI) hat eine Statistik für den Zeitraum Januar 2016 bis September 2018 publiziert, aus der hervorgeht, wie viele Boat-people sich auf den Weg von Libyen nach Europa gemacht haben, wie viele in Italien gelandet sind bzw. nach Libyen zurückgebracht wurden und wie viele die Überfahrt nicht überlebt haben oder vermisst werden. Tendenz: die Zahlen derer, welche die Route über das zentrale Mittelmeer wählen, sinken und das Risiko ist enorm gestiegen. Die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung ist ein wesentlicher Grund dafür.

Marokko: Bericht zu Razzien und Deportationen – GADEM

Die marokkanische antirassistische Gruppe GADEM (Groupe antiraciste d’Accompagnement et de Défense des Etrangers et Migrants) hat einen ausführlichen Bericht über die Razzien in Nordmarokko und die Deportationen von über 6.500 Transitgeflüchteten nach Südmarokko zwischen Juli und September 2018 veröffentlicht. Hier ein Summary mit Möglichkeit zum Download des Berichts.