Italien: „Der Geschmack der Freiheit“

Über die Lebens- und Arbeitsbedingungen migrantischer Erntehelfer auf den Orangeplantagen oder den Tomatenfeldern im Süden Italiens ist nicht zuletzt dank der Revolte der Migranten in Rosarno vor knapp zehn Jahren immer wieder berichtet worden. Weniger bekannt ist die Situation migrantischer Tabakpflücker, die in der Region Kampanien ohne Vertrag oder ausreichende Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen zu einem Hungerlohn schuften. Über ein Drittel des italienischen Tabaks wird in diesem Gebiet angebaut. Abnehmer sind drei der weltgrößten Tabakhersteller – Philip Morris, British American Tobacco und Imperial Brands, die behaupten, nach strengen Verhaltensrichtlinien zu arbeiten, um die faire Behandlung der Arbeiter zu gewährleisten. Journalisten von The Guardian haben mit dort beschäftigten Migranten gesprochen, die anderes zu berichten wussten

„Das war ein Notruf“ – Der Freitag

Die Kriminalisierungskampagne, die nun ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, hatte bereits im Frühjahr 2017 begonnen: Erst behauptete der Direktor der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex, Fabrice Leggeri, das Retten würde das Schlepper-Geschäft befeuern, bald der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro, Schlepper und NGOs würden direkt zusammenarbeiten.

Bericht aus Zarzis als neuem Brennpunkt der Migration

Die 70.000-Einwohner-Stadt Zarzis im Südosten Tunesiens gilt als Hauptstadt der Migration. Tausende junger Männer haben sich von dort seit der Revolution 2011 auf Fischerbooten auf den Weg nach Europa gemacht. Selbst in der Illegalität verdient man in Frankreich weit mehr als die 200 Euro Mindestlohn, die ein Kellner pro Monat in einem All-inclusive-Hotel bekommt. Die Arbeitslosigkeit unter Akademikern liegt bei über 50 Prozent. Für diesen Sommer haben sich viele Familien Plätze auf den Booten nach Italien reserviert.