Smugglers and Saints of the Sahara

Saharan Connectivity and the “Swamp of Terror”, das ist die Überschrift des zusammenfassenden Kapitels von Judith Scheeles spannendem Buch Smugglers and Saints. Dieses Buch ist schon 2012 erschienen, aber es ist nicht zu spät, es zu lesen. Es enthält die nach wie vor interessante Beschreibung einer sozialen Gemengelage, die in mancher Hinsicht als eine spezifische „moral economy der Sahara“ beschrieben werden könnte.

Französische Luftangriffe im Tschad

Frankreichs Luftwaffe hat im Tschad „feindliche“ Kräfte aus Libyen bombardiert. Mirage-Kampfjets der französischen Sahel-Eingreifmission „Barkhane“ in der Hauptstadt Ndjamena hätten eine Kolonne aus rund 40 Pick-ups einer bewaffneten Gruppe zwischen den Regionen Tibesti und Ennedi zunächst überflogen und dann mit zwei gezielten Schlägen angegriffen, erklärte die französische Armee am Montag in Paris.

Italien-EU: Keine Boat-people mehr durch künftigen Krieg im libyschen Süden?

Die italienischen Seenotrettungsleitstelle und die italienische Regierung verlieren den direkten Kontakt zur sogenannten libyschen Küstenwache. Es mehren sich die Zweifel am Fortbestand der italienisch-westlibyschen Abschottungskooperation, es wächst die Perspektive auf einen geplanten Krieg im Süden Libyens zwecks Ölförderung und Blockierung der Migration.

UN kritisiert Militarisierung des Sahel durch Frankreich und die USA

Im Halbjahresbericht der UN zum Sahel und zu Westafrika wird einer wachsenden Sorge wegen der Militarisierung der Region durch Frankreich und die USA Ausdruck gegeben. Während die Militäreinsätze erhöht werden, steigt die Feindseligkeit der dortigen Bevölkerung gegenüber den Militärs, so der Bericht. Es fehle an Entwicklungsperspektiven für die Region.

Niger, um Agadez einen Bogen schlagen: Interview mit Julien Brachet

Julien Brachet, der zur informellen Migration zwischen dem Sahel und Nordafrika und zum entstehenden Überwachungsapparat der Region durch IOM, europäische Polizeien und internationale Militärs forscht, macht die EU für die wachsende Gewalt gegen Flüchtlinge und Migrant*innen im Niger verantwortlich. Ob durch die Polizei- und Militäreinsätze tatsächlich die Durchgangsmigration abnehme, sei völlig unklar. Sicher ist nur, dass Agadez und andere Städte umfahren werden. Das Ausweichen auf heimliche Routen erhöht die Gefahren.