Nach der unerwarteten Arabellion (2011) und nach den unerwarteten großen Mittelmeerüberfahrten (2014/15) hat im globalen Norden eine Wissensproduktion über die sozialen Verhältnisse südlich des Mittelmeers, in der Sahara und im Sahel eingesetzt. Große Teile dieser Wissensproduktion dienen indirekt der Politikberatung. Die herrschende Politik möchte sich gegen neuerliche Aufstände und große Migration wappnen. Doch über Militäraktionen und über das Regierungshandeln im Sahel ist kaum etwas Offizielles zu erfahren.
Amerkungen zu G5 Sahel
G5-Sahel wurde 2014 von den Regierungen Mauretaniens, Malis, Burkina Fasos, Nigerias, des Niger und des Chad gegründet, um gemeinsame Entwicklungsprpjekte zu fördern. Die Steuerung erfolgt über ein Sekretariat in Nouakchott, Mauretanien.
Tschad: Reportage über Flüchtlinge und EU-Migrationspolitik – SWR2
Die Europäer setzen darauf, den Menschen vor Ort eine „Bleibeperspektive“ zu geben. Doch die Jungen und Starken wollen nicht im Elend der Sahelzone bleiben. Für sie gibt es nur einen Ausweg: Europa.
Sahel, 1.000 Interviews von Aufständischen: Nichtreligiöse Motive wichtig
Die Sozialwissenschaftlerin Lori-Anne Théroux-Bénoni hat mit ihrem Team im Auftrag des südafrikanischen Forschungsinstitut zu Sicherheitsfragen (ISS) seit 2017 über 1.000 Personen interviewt, die sich in Gruppen engagiert haben, die als terroristisch klassifiziert werden. Am 1.12.2019 hat sie ihren Forschungsbericht in Ouagadougou vorgestellt. Le Monde hat sie zu den Ergebnissen befragt und zitiert ihre Antworten.
Sahel: Point of no return? – Bibliographie
Die Bevölkerung im Sahel, insbesondere in Mali und in Burkina Faso, wendet sich zunehmend gegen die französischen und andere westlich-hochaufgerüstete Militärs. Die großen Anschläge auf malische und burkinische Soldaten in den letzten Monaten haben jeweils Hunderte Jugendliche ausgeführt, die auf ihren Motorrädern aus verschiedenen Richtungen auf die Militärbasen zustürmten. In weiten Landstrichen sind keine staatlichen Strukturen mehr vorhanden. Bewaffnete Gruppen bauen eine Art „lokaler Governance“ auf.
Mali: G-5 Sahel durch schweren Anschlag geschwächt
In deutschen Medien wurde fast nichts über den großen Doppelanschlag auf die französisch geführte internationale Militäroperation „G-5 Sahel“ am 30.09. und 01.10.2019 in Mali berichtet. „G-5 Sahel“ und die Nationalstaaten der Region sind ohnehin schon sehr geschwächt.
Tschad, Teil 3: Eine Milliarde gegen die Flüchtlinge
Die Europäische Union wird im Zeitraum 2017 bis 2021 925 Millionen Euro für den Tschad bereit stellen. Hinzu kommen Gelder aus dem European Trust Fund in Höhe von 95 Millionen Euro, diese sollen sich gezielt den Ursachen von Migration zuwenden und dazu noch zahlreiche Projekte finanzieren. Alles in enger Zusammenarbeit mit den Behörden und der Regierung im Tschad.“ Das heißt: über eine Milliarde Euro allein für den Tschad, um die Migration nach Europa einzudämmen.
ECOWAS: Eine Mrd. Dollar für die Aufrüstung des Sahel
West African leaders meeting in Burkina Faso have announced a one-billion-dollar plan to combat rising insecurity in the Sahel region. The pledge, to be funded from 2020 to 2024, was announced on Saturday at the end of the Economic Community Summit of West African States (ECOWAS) in Ouagadougou.
Tschad, Teil 2: Ausnahmezustand, Ökonomie der Vertreibungen
In den Regionen Sila und Ouaddaï im Osten des Tschads gilt ab sofort der Ausnahmezustand. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich das Militär des Tschad hier neue Einkommensquellen erschließen will.
Tschad, Teil 1: Die Tubu und das Militär
Die ICG empfiehlt dem tschadischen Regime wie auch Frankreich und der EU, auf eine sofortige lokale Befriedung Tibestis hinzuwirken, da andernfalls die wütende Lokalbevölkerung sich einer rebellischen Mobilisierung zum Sturz des tschadischen Regimes anschließen könnte.