„Sommer der Passagen“

Über 4.000 Menschen sind seit Jahresbeginn auf über 300 kleinen Booten durch den Ärmelkanal nach Großbritannien eingereist. Vierzig Prozent der Passagen erfolgte seit dem 1. Juli, über 1.000 allein im Juli. Wenn die Situation anhält, werden in diesem Sommer so viele Passagen gelungen sein wie im gesamten Zeitraum seit der Etablierung der Kanalroute im Herbst 2019. Dies markiert einen bisherigen Höhepunkt der channel crossings und lassen die Dynamik dieser bislang wenig beachteten innereuropäischen Migrationsroute zu Tage treten.

„Channel Crossings: Kleine Boote, große Bedrohung“

Eine zunehmende Dynamik auf der Route von Nordfrankreich an die Südostküste von England beobachten Autoren des Blogs ‚JungleofCalais‘. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hätten ebenso viele Migrant*innen den Ärmelkanal überquert wie im gesamten letzten Jahr. Allein im Mai wäre 681 Personen die Überfahrt auf kleinen Booten gelungen. Um die Passagen zu stoppen oder bereits gelandete Bootspassagiere wieder nach Frankreich zurückzubringen, hat das britische Home Office die Operation Sillath ins Leben gerufen.

Calais: “What’s happening is crazy, it’s inhumane, it doesn’t work, but it’s going to continue.”

JungleofCalais hat ein Interview mit Maya Konforti veröffentlicht, die als Aktivistin von L’Auberge des Migrants seit 2014 in Calais und Grande-Synthe vor Ort ist. Schwerpunkte des Interviews sind die Situation in den dortigen Camps, das polizeiliche Vorgehen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der enorme Anstieg der Channel-Crossings.