Der Präsident der italienischen Region Sizilien hat sich über die Regierung in Rom hinweggesetzt und angeordnet, alle Aufnahmezentren für Flüchtlinge zu schließen. Die Insel dürfe nicht „gestürmt“ werden. Kritiker sprachen von einem „barbarischen“ Plan.
AP: Four shipwrecks in one week off Libya
After days spent collecting testimonies from survivors, speaking to relatives of the missing people and cross-checking all the information we had gathered about boats in distress, we can now confirm that at least four shipwrecks took place in the central Mediterranean between 17 and 20 August.
Überlebende der Schiffskatastrophe vom 17. August vor der libyschen Küste berichten
Die Schiffskatastrophe vom 17. August, bei der 45 Boat-people auf der zentralen Mittelmeerroute ertrunken sind, war laut IOM und UNHCR die schlimmste des Jahres. Zwölf Tote wurden inzwischen geborgen. Überlebende, die das Unglück rekonstruiert haben, berichten, dass ihr Boot nach einem Motorschaden von einigen bewaffneten Männern an Bord eines Fischerbootes abgefangen wurde, die versprachen, sie im Austausch gegen ihr Handy, den Motor und Geld in Sicherheit zu bringen. Aber in Wirklichkeit hätten sie ihnen gedroht und schließlich auf sie geschossen und so den Schiffbruch verursacht. Bei den Männern hätte es sich um Libyer und Ägypter gehandelt.
Tunesien: Sit-In vor der italienischen Botschaft
Die tunesische Assoziation ‚Terre pour tous‘ hat ein Sit-In vor der italienischen Botschaft in Tunis organisiert, um gegen die Wiederaufnahme der wöchentlichen Abschiebungen tunesischer Migrant*innen zu protestieren. Ein entsprechendes Abkommen hat die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese mit der tunesischen Regierung vor wenigen Tagen erneuert. Zugleich sollte die Küstenwache präventiv dafür sorgen, dass Boat-people gar nicht erst ablegen. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und der dramatisch steigenden Arbeitslosigkeit in ihrem Land stellen die Tunesier im Moment die größte Gruppe von Migranten nach Italien.
„Mittelmeer: Italien und Frankreich wollen gegen Schleuser zusammenarbeiten“
Geplant ist ein gemeinsames Grenzschutzkommando an der Riviera/Côte d’Azur. Doch spielt auch Nordafrika eine Rolle bei der Kooperation in der Migrationspolitik An der Grenze zwischen den Mittelmeerorten Ventimiglia, auf der italienischen Seite, und Menton auf der französischen, gibt es seit
Lampedusa: „Hunderte jeden Tag“
Italiens Insel Lampedusa ist Hauptziel der neuen Migrationsbewegung aus Tunesien. Die lokalen Behörden nennen die Situation „unkontrollierbar“. Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese fügte hinzu, dass durch die unkontrollierte Einwanderung ernsthafte Probleme für die gesundheitliche Sicherheit Italiens entstünden, und schickte die Armee nach Sizilien. Die Panikmache der Ministerin steht im Gegensatz zu der Aussage von Epidemiologen, denen zufolge trotz der vielen ankommenden Boote kein Grund zur Sorge über eine durch die Migration verursachte Verbreitung von Corona besteht.
56 Tote bei Schiffskatastrophe vor tunesischer Küste
56 Menschen sind bei dem Versuch, mit einem überfüllten Boot von der tunesischen Küste aus Italien zu erreichen, ums Leben gekommen. Anders als bei der Haverie am 15. Juni, bei der ein umgebautes Fischerboot gesunken und über 60 Boat-people ertrunken waren, handelte es sich bei den Passagieren jetzt nicht um Afrikaner*innen aus Ländern südlich der Sahara, sondern ausschließlich um tunesische Jugendliche auf der Flucht vor den sozialen und politischen Problemen in ihrem Heimatland. Die meisten stammten aus den Regionen, in denen vor fast zehn Jahren der Aufstand begann, in dessen Folge das Regime des ehemaligen Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali stürzte. Trotz der hohen Zahl der Opfer haben nicht einmal tunesische Medien über das Unglück berichtet.
Neuauflage des EU-Türkei Deals mit Libyen
Mitte Juli war die italienische Innenministerin Lamorgese in Tripolis und hat dem international anerkannten libyschen Präsidenten Al-Serraj versichert, dass die von der EU gegenüber der Türkei eingegangenen Verpflichtungen in Sachen Migrationsabwehr auch für das zentrale Mittelmeer gelten könnten.
Reflexionen zu Mediterranea
Ein Gespräch von Charles Heller mit Beppe Caccia und Sandro Mezzadra, beide Mitgründer von Mediterranea, wurde am 7. Juli im Viewpointmag veröffentlicht. Aus der Einleitung: The March 2018 general elections in Italy, and the ensuing institution of far-right leader Matteo
1000 Ankünfte in Lampedusa
Auf der süditalienischen Insel Lampedusa wächst die Zahl der Boote mit Migranten, die direkt die Insel erreichen. Circa 1.000 zum Großteil tunesische Migranten sind seit Mittwoch auf der Insel eingetroffen. Sie wurden im Hotspot Lampedusas untergebracht. Fünf Boote mit insgesamt