Tschad: „Der Marschall und die Menschen­rechte“

Frankreich und die EU stützen unter dem Deckmantel der Terrorabwehr die korrupte Regierung im Tschad. Die Liste massiver Menschenrechtsverletzungen des Regimes von Präsident Déby ist lang – und Europa sieht weg. Auf der Agenda steht die vermeintliche Bekämpfung der islamistischen Terroristen. Eine Operation im April 2020 namens „Colère de Bohoma“ am Tschadsee wirft besonders viele Fragen auf – wurden hier überhaupt Boko-Haram-Kämpfer getötet oder unbeteiligte Dorfbewohner in Gefangenschaft genommen?

„Task Force Takuba nimmt die Arbeit auf“

Am 27. März 2020 verabschiedeten die Regierungen von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Mali, Niger, den Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Tschechien und des Vereinigten Königreichs eine politische Erklärung, in der sie sich für die Schaffung einer Task Force innerhalb der von Frankreich geführten Operatione Barkhane aussprachen. Neben den erwähnten Ländern haben auch Belgien, Dänemark, die Niederlande sowie Portugal Truppen zugesagt.

Mali: Der Terror der Modernisierung

MINUSMA ist Teil eines Teufelskreises von Modernisierung und Terror. Wenn wir von dem eigentlichen „Kapital“ in Mali und im Sahel ausgehen, von der Mobilität und dem Erfindungsreichtum der Jugendlichen, weiblich und männlich, dann sollte die Sicherung der Mobilität für diese Jugendlichen im Zentrum der Debatten stehen. Diese Mobilität, die es ja gegen alle Widerstände gibt und auf die zu beziehen wir besser lernen müssen, ist Voraussetzung für die Entwicklung eines sozialen Horizonts jenseits von Patriarchat und Gewalt.

Überlebende der Schiffskatastrophe vom 17. August vor der libyschen Küste berichten

Die Schiffskatastrophe vom 17. August, bei der 45 Boat-people auf der zentralen Mittelmeerroute ertrunken sind, war laut IOM und UNHCR die schlimmste des Jahres. Zwölf Tote wurden inzwischen geborgen. Überlebende, die das Unglück rekonstruiert haben, berichten, dass ihr Boot nach einem Motorschaden von einigen bewaffneten Männern an Bord eines Fischerbootes abgefangen wurde, die versprachen, sie im Austausch gegen ihr Handy, den Motor und Geld in Sicherheit zu bringen. Aber in Wirklichkeit hätten sie ihnen gedroht und schließlich auf sie geschossen und so den Schiffbruch verursacht. Bei den Männern hätte es sich um Libyer und Ägypter gehandelt.