Sie hocken schon viel zu lange in windschiefen Zelten an der Küste und warten auf ihre Chance hinüberzukommen. Jetzt riskieren einige von ihnen ihr Leben. Migranten lassen sich in Schlauchbooten über den Kanal nach England bringen.
Relocation from Below, EU Binnenmigration, Solidarity Cities
Dieses Papier ruft in Erinnerung, dass es sehr viele Menschen gibt, deren Mobilität innerhalb Europas blockiert wird. Schon aus den wenigen Daten, die hier zusammengestellt werden, wird eine Dimension potentieller und aktualisierter Migrationen deutlich, die erwarten lässt, dass 2015 nicht ein einmaliges Ausnahmejahr bleiben wird.
UN kritisiert Militarisierung des Sahel durch Frankreich und die USA
Im Halbjahresbericht der UN zum Sahel und zu Westafrika wird einer wachsenden Sorge wegen der Militarisierung der Region durch Frankreich und die USA Ausdruck gegeben. Während die Militäreinsätze erhöht werden, steigt die Feindseligkeit der dortigen Bevölkerung gegenüber den Militärs, so der Bericht. Es fehle an Entwicklungsperspektiven für die Region.
Regierung hindert Open Arms am Auslaufen wegen geschlossener Häfen Italiens und Maltas
Die Hafenbehörde Barcelonas hat auf Regierungsanweisung dem NGO-Seenotrettungsschiff von „Proactiva Open Arms“ auf unbestimmte Zeit untersagt auszulaufen, weil die Häfen Italiens und Maltas für die Seenotrettung geschlossen seien. „Proactiva Open Arms“ fordert die Regierung auf, vor das internationale Seegericht in Hamburg zu ziehen, um Italien und Malta zur Erfüllung internationaler Gesetze des Seenotrettung und der offenen Häfen für Gerettete zu zwingen.
Anmerkungen zu Stephen Smith, Nach Europa! Das junge Afrika auf dem Weg zum alten Kontinent
Stephen Smith hat ein wohlfeiles Buch über die Demographie „Schwarzafrikas“ und eine angeblich bevorstehende „Welle“ der Armutsmigration vorgelegt. Der Untertitel des Buchs wird in endlosen Varianten so lange dekliniert, bis es langweilig wird. Smith dreht Pirouetten um Zahlenwerke, bis er mit seiner Rechnung beim Jahr 2100 angekommen ist. Die Demographie Afrikas beruht ohnehin auf wenig gesicherten Daten, und dementsprechend sind Prognosen noch weniger sicher. Über 2050 wagt sich eigentlich kein seriöser Demograph hinaus – Smith schon.
Bayonne: Großes Durchgangszentrum mit Willkommenskultur
Bayonne ist zum Durchgangspunkt für die Flucht über das westliche Mittelmeer, durch Spanien nach Frankreich geworden. Eine regelrechte Willkommenskultur hat sich in der Region Bayonne entwickelt. Im Dezember konnte ein Gebäude hergerichtet werden, nun unter dem Namen „Pausa“. 2.500 Geflüchtete haben in den letzten zwei Monaten dort übernachtet, 450 AktivistInnen unterstützen dort die zeitweilige Aufnahme und Weiterfahrt.
From the „Australian Solution“ to the „European Solution“
Am Freitag, dem 4. Januar 2019 kam es zu einer heftigen Demonstrations-Kundgebung auf der Straße in Palermo. Antirassist*innen, wütende Bürger*innen, und sogar der Bürgermeister fanden sich im Protest dagegen zusammen, dass 49 gerettete Boat-people auf zwei NGO-Schiffen nicht an europäisches Land gelassen wurden. Die Boat-people waren in Libyen gestartet. Viele waren dort unmenschlicher Internierung und Folterhaft ausgesetzt. Auf der „Sea Watch 3“ und auf der „Professor Penck“, die direkt vor der Küste Maltas lagen, spitzte sich die Situation zu. Ein Flüchtling war ins Wasser gesprungen und musste zurückgeholt werden. Andere weigerten sich, Nahrung zu sich zu nehmen. Die psychische Verunsicherung an Bord entwickele sich in gefährlicher Weise, hieß es.
Kalabrien, Melissa: Segelboot mit 51 kurdischen Migrant*innen vor der Küste gekentert, Boat-people von Anwohnern gerettet
Ein Segelboot mit 51 kurdischen Migrant*innen an Bord ist im Morgengrauen kurz vor der kalabrischen Küste bei Melissa auf Grund gelaufen und gekentert. Durch die Schreie der Schiffbrüchigen, die sich an den Rumpf klammern konnten, wurden Bewohner der Gegend geweckt. Innerhalb weniger Minuten war auch der Bürgermeister vor Ort, der den Rettungseinsatz koordinierte. Ein Mann wird vermisst, alle anderen konnten gerettet werden, darunter auch ein neugeborenes Kind. Das Boot war zuvor tagelang unterwegs, ohne von der Küstenwache geortet worden zu sein.
Malta: „Flüchtlinge von Sea-Eye und Sea-Watch gehen an Land“
Finally, after nearly three weeks in limbo at sea, the 49 rescued by Sea-Watch and Sea-Eye are allowed to disembark in Malta. This ‚deal‘ is not an expression of European hospitality, it is a confession of failure.
„Rescued Migrants, Stranded at Sea, See a New Life Just Out of Reach“
Reportage über die 49 Boat People, die auf der Sea Watch 3 vor Malta aufgehalten werden und über ihre Angst, sich bei rauher See in geschlossenen Räumen aufhalten zu müssen.