„Ägypten lehnt EU-Wunsch nach Sammellager für Migranten ab“

Der Landesdirektor der IOM in Kairo hat dementiert, dass Ägypten sich bereit erklärt habe, Aufnahmezentren für aus Seenot gerettete Migrant*innen zu errichten. Das Thema sei für die Führung des Landes ein ‚NoGo‘. Auf dem Gipfel der Regierungschefs in Salzburg hatte Österreichs Kanzler Kurz Ägypten noch als Modell für andere nordafrikanische Staaten gepriesen. Zeitgleich erklärte der Außenminister von Marokko, dass sein Land in Sachen Migration jede Form von Zentrum kategorisch ablehnt.

„Ägypten soll die neue Türkei werden“

Im Juni hatte sich die EU darauf verständigt, in Nordafrika Kooperationspartner für sogenannte ‚Ausschiffungsplattformen‘ zu suchen, Zentren, in die auf dem Mittelmeer gerettete Bootsflüchtlinge gebracht werden sollen, damit sie gar nicht erst nach Europa gelangen. Dieses Vorhaben ist offensichtlich gescheitert. Nachdem Marokko, Algerien und Tunesien den Plänen eine Absage erteilt haben, ruhen die letzten Hoffnungen der EU nun auf Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi. Aus Ägypten sind in den letzten Jahren allerdings kaum Boote gekommen.