Ungefähr 7.000 Geflüchtete hat die marokkanische Polizei seit Sommer 2018 in den Süden des Landes abgeschoben, zumeist in die Stadt Tiznit. Die spanische Tageszeitung El Diario berichtet von den dortigen Überlebensstrategien der Geflüchteten.
Drei NGO-Boote auf dem Weg in die SAR-Zone
Open Arms, Mare Jonio und Sea Watch 3 befinden sich seit Mittwoch wieder auf dem Weg in Richtung SAR-Zone vor der libyschen Küste. Dort wollen sie gemeinsam die „erste europäische Monitoring-Mission im Mittelmeer“ starten. Die Mission wird aus der Luft unterstützt von zwei Flugzeugen. Damit wollen sie das Schweigen brechen, das seit Monaten über die Toten im Mittelmeer herrscht.
Vor Spanien: 9 tote Boat-people
Vor der Südküste Spaniens soll sich erneut ein Flüchtlingsdrama abgespielt haben. Nur ein Junge hat das Unglück demnach überlebt, er ist nach Angaben der Polizei der einzige Augenzeuge. Er wurde in ein Krankenhaus in Cadiz gebracht. Seinem Bericht zufolge sollen mindestens neun Menschen an Bord des Schlauchboots gewesen sein, das vor der Küste kenterte. Inzwischen haben die spanische Einsatzkräfte zwei Tote geborgen. Seit Beginn des Jahres starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mindestens 630 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer bei dem Versuch, von Nordafrika aus die spanische Küste zu erreichen.
Algier: Strassenblockade wegen ertrunkener Harragas
Die 10 algerischen Harragas, die vor der Küste Sardiniens ertrunken sind, stammen wie die drei Geretteten aus dem Viertel Raïs Hamidou in Algier. Angehörige und Anwohner*innen blockierten die Überlandstraße Nr. 11, um auf das Schicksal der Harragas und das fehlende Engagement des algerischen Staats bei der Aufklärung der Schiffskatastrophe aufmerksam zu machen. Der Bürgermeister versuchte, die Proteste vor Ort zu beschwichtigen.
West-Algerien: 1.900 Boat-people in 2018 abgefangen
Die algerische Küstenwache und Gendarmerie hat 2018 zu Wasser und an Land in 33 Operationen im westlichen Algerien – von der Hafenstadt Oran bis zur algerisch-marokkanischen Grenze – fast 1.900 Boat-people abgefangen. [Nach Schätzungen waren mehr als die Hälfte von ihnen Algerier*innen.]
Misrata: Staatsanwalt ermittelt gegen überwältigte Boat-people wegen Piraterie
Laut Reportern von France24 wurden erste Bootsflüchtlinge nach ihrer Überwältigung zum Generalstaatsanwalt gebracht, der gegen die Bootsflüchtlinge wegen Piraterie ermittelt und nach Anführern sucht.
Misrata: Flüchtlingsschiff gestürmt, Verletzte ins Krankenhaus oder ins Lager
Um 11:41 Uhr haben libysche Bewaffnete das Flüchtlingsschiff gestürmt, auf dem sich über 70 Boat-people verbarrikadiert hatten. Sie hatten erklärt, dass sie eher sterben als zurück in die libyschen Lager wollen. Vor der Stürmung war eine Delegation hochrangiger Botschaftsvertreter der Herkunftsländer an das Schiff herangetreten, um die Geflüchteten zum Aufgeben zu überreden.
Italien: 5.306 Abschiebungen in 2018
In einer detaillierten Aufstellung der Abschiebungen aus Italien wird erkennbar, dass die jährlichen Abschiebezahlen ungefähr gleich bleiben. Bei den Rückübernahmen nach Tunesien startet der Flieger in Rom, landet aber stets in Palermo, wo ein Gespräch mit dem tunesischen Konsul stattfindet, um dann zum Flughafen bei Hammamet weiterzufliegen.
„Misrata: Barricaded refugees ‚ready to die‘ than return to Libya detention“
More than 70 people refusing to leave docked ship in Misrata say they face torture and detention if they disembark. Refugees and migrants refusing to leave a cargo boat in a Libyan port are pleading to be taken to Europe, saying they are prepared to die than be returned to detention in the North African country.
Vor Sardinien mindestens eine Schiffskatastrophe
Vor der Küste Sardiniens wurden drei algerische Harragas gerettet, zwei Ertrunkene wurden geborgen, 10 sind vermisst. Überlebende berichten, dass drei Flüchtlingsboote gemeinsam aufgebrochen sind. Eines sei zurückgekehrt, ein Weiteres werde gesucht. Ob es sich dabei um das untergegangene Boot handelt, ist nicht klar. Die algerischen Harragas, die in Sardinien ankommen, starten in der Region Annaba im Osten Algeriens.