In den letzten Wochen kommen im Schnitt 40 – 60 Personen täglich nach Nikosia, mehrheitlich aus Syrien.
Marokko: Staatliche Inszenierung einer Menschenrechtspolitik – mit Verboten und Preisen
Derzeit läuft in Marokko ein Lehrstück ab, an dem man die öffentliche Funktionsweise des nordafrikanischen Staats studieren kann. Die Association marocaine des droits humains (AMDH), die größte marokkanische Menschenrechtsorganisation, deren Existenz mit Verboten, polizeilichen Ermittlungen und richterlichem Verfolgungswahn schwer gekennzeichnet ist, wollte die Regierung mit einem „Preis der Zivilgesellschaft“ auszeichnen, mit einer Großinszenierung in Rabat. Selbstverständlich hat die AMDH das Vorhaben als absurd abgesagt und auf die tatsächliche Lage nicht nur der AMDH, sondern aller NGOs in Marokko hingewiesen. Seit Jahren werden sie von der Regierung medienwirksam unter Verdacht des „ausländischen Agententums“ gestellt. Gleichzeitig simuliert der marokkanische Staat vor allem in der internationalen Öffentlichkeit eine zivilgesellschaftlich Offenheit und poliert seine Diskursfassade.
Misrata: Die 93 Geflüchteten wollen nicht von Bord
Im Hafen von Misrata weigern sich bereits seit drei Tagen 93 Geflüchtete beharrlich, wieder libyschen Boden zu betreten. Ein Frachter hatte sie unter falschen Voraussetzungen vor der Küste Libyens aufgenommen und zurück nach Libyen gebracht. Ihnen wurde erzählt, sie würden in Malta landen.
Spanien, Cadiz: Inzwischen wohl 20 ertrunkene Harragas geborgen
Während die spanische Presse in Kurzmeldungen fast täglich von weiteren Toten berichtet, die nach dem Zerschellen eines Flüchtlingsboots bei Cadiz angespült werden, taucht heute erstmals ein Artikel zu der Schiffskatastrophe in der marokkanischen Presse auf.
Marokko, Jerada: Weitere drei Tote in Kohlenbergwerk
In den Kohlenbergwerken bei der ostmarokkanischen Stadt Jerada sind gestern weitere drei Personen umgekommen, drei wurden verletzt. Aus Armut graben Viele in den aufgegebenen Stollen. Mehrfach kam es wegen Todesfällen zu langanhaltenden Protesten und Verhaftungen. Mehrere verhaftete Demonstranten stehen gerade vor Gericht.
Marokko, Nador vor Melilla: Zweiter Abschiebeknast eröffnet
In Nador, der marokkanischen Nachbarstadt der spanischen Enklave Melilla, hat die Polizei nach Angaben der Menschenrechtsorganisation AMDH faktisch einen zweiten Abschiebeknast in der Sportanlage Arekmane eingerichtet. Derzeit sind dort ungefähr 40 Transitgeflüchtete gefangen. Wahrscheinlich werden sie von dort aus in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Selbst Anwälte haben keinen Zutritt. Einen ersten Abschiebeknast hatte die Polizei vor wenigen Monaten im zentralen Polizeikommissariat von Nador eingerichtet, dort sind derzeit ungefähr 200 Transitflüchtlinge gefangen.
Tagesschau zu Libyscher Küstenwache
Die Tagesschau brachte am 12.11. einen Erfolgsbericht der Libyschen Küstenwache.
Immer weniger Flüchtlinge erreichen von Libyen aus Europa. Damit das so bleibt, müsse weiter mit Härte gegen private Seenotretter vorgegangen werden…
Libyen: 95 abgefangene Boat-people weigern sich, an Land zu gehen
MISRATA, Libya, Nov 12 (Reuters) – Some 95 migrants picked up by a cargo ship off the Libyan coast have refused to disembark in the western city of Misrata, officials from the United Nations and Libyan coast guard said on Monday.
Tanger: Migrationsfestival verboten
Das Festival Migrant’scène, das zum 9. Mal in Tanger stattfinden sollte (05.-10.11.2018) wurde von den lokalen Behörden verboten. Ein offizielle schriftliche Verbotsverfügung existiert nicht oder wurde den Veranstaltern nicht zugestellt. Die Veranstalter, das Groupement antiraciste d’accompagnement et de défense des étrangers et migrants (GADEM), hatte kürzlich eine ausführliche Dokumentation über die laufenden Razzien, Misshandlungen und Abschiebungen von Transitgeflüchteten in Marokko herausgegeben. Die Dokumentation wurde auch international stark beachtet.
Spanien: 15 Harragas 3 Tage auf dem Meer, 2 Tote
15 Marokkaner, zum Teil Minderjährige, waren auf der Überfahrt von Marokko nach Spanien abgetrieben worden. Nach drei Tagen erreichten sie Spanien. Zwei von ihnen waren an Unterkühlung gestorben. Mehrere konnten nach der Ankunft selbständig weiterfliehen.