Im Protest gegen die faktische Seeblockade und gegen das von der EU zu verantwortende Massensterben im Mittelmeer haben sich Bürgermeister*innen spanischer und italienischer Städte sowie Vertreter*innen von Sea Watch, Proactiva Open Arms und Mediterranea getroffen und offene Häfen sowie die grundsätzliche Aufnahme der Boat-people gefordert. Am Vorabend waren die Bürgermeisterinnen von Madrid und Barcelona sowie der Gründer von Open Arms mit Papst Franziskus zusammengekommen, wie der Vatikan in einer Protestnote gegen die faktische Seeblockade bekannt machte.
117 Tote: Verfahren eingestellt, italienische Behörden nicht verantwortlich
Bei dem ersten großen Schiffsunglück dieses Jahres im zentralen Mittelmeer sind am 19. Januar 117 Boat-people ertrunken, obwohl sie gerettet hätten werden können. Die Staatsanwaltschaft in Agrigento hatte deshalb ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ende Januar hat die Staatsanwaltschaft in Rom das Verfahren an sich gezogen, um es nun mit der Begründung einzustellen, dass die libysche Küstenwache zuständig gewesen wäre, weil sie als erste von dem Unglück Kenntnis hatte.
Greece: Destitution and makeshift accommodation continue in Thessaloniki
Newly arrived asylum seekers in mainland Greece live in a makeshift camp near the old railway station in central Thessaloniki, due to the shortage of reception places.
Alarm Phone 6 week report
In light of the devastation and suffering in all three Mediterranean regions, it is often difficult to remain hopeful and to struggle on. However, that thousands of people still make it across the sea in these very adverse circumstances gives evidence to the unrelenting desire to localise new routes and methods to reach a place of perceived freedom and security. Now European societies have to show solidarity.
Italien: Geschlossene Häfen? Auch ohne Rettung kommen die Migranten – unkontrolliert
Die Politik der geschlossenen Häfen verhindert nicht, dass Migranten trotzdem nach Italien kommen. In italienischen Zeitungen werden sie ‚Geisterlandungen‘ genannt: kleine schnelle Schlauchboote mit Außenbordmotor oder Glasfaserboote mit jeweils 10-15 Personen. Innerhalb weniger Stunden erreichen sie von der Maghreb-Küste Sizilien.
Spanien: 103 Migrant*innen gerettet, 55 davon minderjährig
Die Anlandungen von Migrant*innen an Spaniens Küste gehen weiter: mindestens 103 Boat-people, darunter 7 Frauen und 55 Minderjährige, sind in den letzten 24 Stunden in der Straße von Gibraltar von Seenotrettungsdiensten gerettet worden. Die Migrant*innen waren mit vier Booten unterwegs.
UNHCR Report: „Desperate Journeys“
The number of refugees and migrants making the Mediterranean Sea crossing fell in 2018 but it is likely that reductions to search and rescue capacity coupled with an uncoordinated and unpredictable response to disembarkation led to an increased death rate as people continued to flee their countries due to conflict, human rights violations, persecution, and poverty.
Sea Watch: Ermittlungsverfahren wegen krimineller Vereinigung und illegaler Einwanderung
Das Verfahren richtet sich formell nicht gegen die Besatzung der Sea-Watch, sondern gegen Unbekannt. Es zielt auf die Identifikation der ‚Schlepper‘, die das Schlauchboot mit den 47 Boat-people fuhren, die von der NGO gerettet wurden. Allerdings wird noch ermittelt, ob das Boot überhaupt für die Seenotrettung geeignet ist.
Sea Watch darf Catania nicht verlassen
Weil die Sea-Watch den Umwelt- und Sicherheitsvorschriften für die Schifffahrt angeblich nicht Genüge leistet, darf das Boot den Hafen von Catania vorläufig nicht verlassen. Die Hafenbehörden, die unter politischem Druck stehen, suchen nach technischen Gründen, um die Sea Watch 3 daran zu hindern, die Rettungsaktivitäten wieder aufzunehmen.
„The rights of Sub-Saharan migrants, crushed between Morocco and the EU“
In their report Coûtes et blessures, published in November 2018 in Rabat, the Anti-racist Group for the Support and Defence of Foreigners and Migrants (GADEM) focused attention on a practice that is becoming dangerously widespread: the arbitrary arrest and relocation of sub-Saharan migrants.