Kachel 1 – Schwerpunkte

12 Boat-people – Spanien verhandelt mit Libyen über Deportation

Die spanische Tageszeitung „El País“ hat einen Journalisten auf das spanische Fischerboot „Nuestra Madre de Loreto“ geschickt, um von dort zu berichten. Die Fischer hatten vor fünf Tagen 12 Boat-people 78 Seemeilen vor Libyen gerettet. Die Tageszeitung bestätigt, dass die spanische Regierung mit Libyen über eine Deportation der Geretteten verhandelt. Inzwischen hat der Kapitän des Schiffs Alarm geschlagen: der Treibstoff geht aus, gebt uns einen sicheren Hafen.

12 Boat-people in den Händen der Außenminister Maas und Borell

Die libysche Küstenwache hatte beim Abfangen eines Flüchtlingsboots 12 Boat-people im Wasser zurückgelassen, die von dem spanischen Fischerboot Nuestra Madre de Loreto gerettet wurden. Die Außenminister Deutschlands und Spaniens, Heiko Maas und Josep Borrell, äußerten sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. In ihren Verhandlungen über die Aufnahme dieser Boat-people bekamen sie von Italien und Malta ein Nein. Nach Angaben von Open Arms sollen sie deswegen sogar mit Libyen verhandeln.

Marokko: Flüchtlingsboot mit 15 Toten entdeckt

Seit mehreren Tagen wird befürchtet, dass ca. 70 subsaharische Boat-people auf die Überfahrt von Nador nach Spanien umgekommen sind. Am gestrigen Samstag fand die marokkanische Marine ein Flüchtlingsboot mit 15 Toten und 53 Überlebenden. Eine klare Aufklärung über Abfahrtsinformationen und Vermisstenmeldungen erfolgt weder von marokkanischer noch von spanischer Seite, obwohl Caminando Fronteras und WatchTheMed Alarmphone zahlreiche alarmierende Informationen an die zuständigen Stellen und an die Öffentlichkeit gegeben haben. Laut IOM sind in diesem Jahr 631 Menschen bei der Überfahrt nach Spanien umgekommen.

Italien: Über 400 Geflüchtete kommen in 24 Stunden mit eigenen Booten an

Über 400 Boat-people haben Italien in 24 Stunden aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln erreicht. Auf dem Schiff, das in Pozzallo ankam (siehe ffm-online) waren sogar 264 Passagiere. Mindestens 20 Menschen sollen auf der dreitägigen Überfahrt gestorben sein. Unter den Angekommenen waren 43 Frauen und 37 Minderjährige, davon 7 Babys.

264 Migrant*innen in Pozzallo, Sizilien an Land gegangen

264 zumeist aus Eritrea stammende Boat-people sind am Samstag Abend in Pozzallo, Sizilien gelandet. Nach Auffassung der Regierung in Rom hätten sie eigentlich von der maltesischen Küstenwache aufgegriffen werden müssen. An Bord befanden sich 37 Minderjährige, darunter fünf Neugeborene, sowie an die fünfzig Frauen, die sofort in ein Hotspot und zur medizinischen Versorgung gebracht worden. Die Mehrzahl der Boat-people dufte das Boot erst gegen 23 Uhr verlassen, als es zu sinken drohte. Angeblich waren sie seit drei Tagen ohne Lebensmittel und Wasser auf dem Meer unterwegs.

Libyer lassen 12 Boat-people im Meer zurück, Fischer retten sie

Die ca. 120 Boat-people, die vom WatchTheMed Alarmphone und den drei Seenotrettungs-NGO-Schiffen signalisiert worden waren, wurden von einem libyschen Schlepper vor der Ölplattform Bouiri gerettet, später dann aber an die libysche Küstenwache übergeben, die sie zurück nach Libyen deportierte. Zum Schluss schlitzte die libysche Besatzung des Schleppers aber noch das Schlauchboot auf und überließen 12 Boat-people ihrem Schicksal im Wasser. Spanische Fischer retteten sie, wie Open Arms mitteilt. Die NGO-Schiffe waren zu weit entfernt.

Drei NGO-Boote auf dem Weg in die SAR-Zone

Open Arms, Mare Jonio und Sea Watch 3 befinden sich seit Mittwoch wieder auf dem Weg in Richtung SAR-Zone vor der libyschen Küste. Dort wollen sie gemeinsam die „erste europäische Monitoring-Mission im Mittelmeer“ starten. Die Mission wird aus der Luft unterstützt von zwei Flugzeugen. Damit wollen sie das Schweigen brechen, das seit Monaten über die Toten im Mittelmeer herrscht.

Vor Spanien: 9 tote Boat-people

Vor der Südküste Spaniens soll sich erneut ein Flüchtlingsdrama abgespielt haben. Nur ein Junge hat das Unglück demnach überlebt, er ist nach Angaben der Polizei der einzige Augenzeuge. Er wurde in ein Krankenhaus in Cadiz gebracht. Seinem Bericht zufolge sollen mindestens neun Menschen an Bord des Schlauchboots gewesen sein, das vor der Küste kenterte. Inzwischen haben die spanische Einsatzkräfte zwei Tote geborgen. Seit Beginn des Jahres starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mindestens 630 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer bei dem Versuch, von Nordafrika aus die spanische Küste zu erreichen.