Seit Mitte September 2018 ist die mehrsprachige Website MISSING AT THE BORDERS online, die den Familien von Migrant*innen gewidmet ist, welche seit ihrem Versuch, Grenzen zu überqueren, vermisst werden. Auf der Seite werden in regelmäßigen Abständen Video-Zeugnisse von Familienangehörigen veröffentlicht. Der jüngste Beitrag gilt Redouene Djezzar und Ayman Ben Smida, zwei Jungen aus Algerien und Tunesien.
20 Boat-People ertrunken – Nador / Marokko
Am Strand von Charrana bei Nador sind am gestrigen Samstag 20 tote marokkanische Harragas angespült worden. Fischer konnten vier Personen dieser oder einer anderen Schiffskatatrophe in der Nähe im Meer retten. Das spanische und das marokkanische Innenministerium haben sich in den letzten vier Wochen auf eine scharfe Bekämpfung der Boat-people verständigt.
„Schlauchboote vor Marokko abgefangen“
Die marokkanische Marine hat nach eigenen Angaben mehrere Schlauchboote mit insgesamt mehr als 300 Migranten abgefangen.
Spanien-Marokko: Bekämpfung der Boat-people, Legalisierung der Angekommenen?
Die New York Times hat am 22.10.2018 die staatlichen Drangsalierungen der Transitflüchtlinge in Nordmarokko, ihre Abschiebung nach Südmarokko, das militärische Vorgehen gegen Harragas in der Meerenge von Gibraltar und die mögliche Legalisierung eines Teils der 200.000 undokumentierten Marokkaner*innen in Spanien als koordinierte Aktion der Europäischen Union, Spaniens und Marokkos dargestellt.
West-Algerien: 120 Harragas abgefangen
Vor und an den westalgerischen Küsten um die Städte Oran und Mostaganem wurden in den letzten zwei Tagen an die 120 Harrragas abgefangen. Seit dem Sommer 2018 fahren immer mehr Algerier*innen ungenehmigt per Boot nach Spanien. Neu ist, dass auch Frauen und kleine Kinder unter den Harragas sind. Wenn sie aufgebracht werden, kommen sie anschließend vor Gericht. Es ist daher in den kommenden Wochen in Oran und Mostaganem mit zahlreichen Strafprozessen wegen ungenehmigter Ausreise zu rechnen.
Spanien verbietet per Dekret Go-Fast-Boote
Nachdem in den vergangenen Monaten marokkanische Harragas auf sogenannten Go-Fast-Booten nach Spanien gelangen, verbietet Spanien per sofortigem königlichen Dekret und ohne Einbeziehung des Parlaments diese Schlauchboote mit mehreren starken Außenbordmotoren. Anscheinend wird eine Registrationspflicht eingeführt. Die Go-Fast-Boote sind seit Jahren auch im Haschisch-Transport in Gebrauch, wurden deswegen aber nie von spanischer Seite verboten.
US-Schiff Trenton hätte alle retten können
On 12 June 2018 the US Navy ship Trenton rescued 41 migrants in the Mediterrano, off the coast of Libya, from a collapsed rubber boat. But 76 people have been less lucky and died in the shipwreck. After months we met six of the 41 survivors, who for the first time tell what happened that day. Their memories are dramatic
Marokko: Harragas als Massenphänomen – Reportage
Die nordmarokkanische Hafenstadt Larache gilt als einer der Dreh- und Angelpunkte für die Massenabfahrt von Harragas nach Spanien. In der Reportage werden einzelne Stadtteile skizziert, aus denen fast alle Jugendlichen und ganze Fabrikbelegschaften auf Booten nach Spanien übergesetzt sind, unter den Augen und im Mitwissen der gesamten Stadt, die sich im wirtschaftlichen Niedergang befindet.
Malta: Sea-Watch 3 hat den Hafen von Valetta verlassen
Seit dem 2. Juli wurde die Sea-Watch 3 im Hafen von Valletta von den maltesischen Behörden grundlos festgehalten. Heute morgen ist das Schiff ausgelaufen und befindet sich nun zu Wartungsarbeiten auf dem Weg nach Spanien. Seit der Beschlagnahme sind mehr als 500 Boat-people im Mittelmeer ertrunken.
Marokko: 2 Jahre Haft wegen Protest gegen tödliche Schüsse auf Harragas
In Tetouan wurde gestern Abend der 32-jährige Soufian Al-Nguad zu zwei Jahren Gefängnishaft verurteilt, weil er zu Protest gegen die tödlichen Schüsse auf Harragas am 25.09.2018 aufgerufen hat. Über 20 Weitere warten in gleicher Sache auf ihre Prozesse.