Mit dem heutigen Tag endet die Operation Sophia. Im Kommentar von Miodrag Soric auf DW heißt es:

Dieser militärische Einsatz der EU begann 2015. Er sollte vor der Küste Libyens Menschenhandel und Waffenschmuggel unterbinden. Die EU erreichte weder das eine noch das andere Ziel. Immerhin gelang es ihren Kriegsschiffen, Zehntausende in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten und nach Italien zu bringen. Genau das war jedoch bei vielen EU-Regierungen so unpopulär, dass sie alles taten, um „Operation Sophia“ zu beenden. […]

Die Uneinigkeit der EU führt zu Entscheidungen, die man nur zynisch nennen kann. Weiterhin versuchen Tausende Hilfesuchende von Libyen nach Europa zu flüchten – in seeuntüchtigen, überfüllten Schlauchbooten, die schnell kentern. Tausende Menschen sterben Jahr für Jahr bei der Überfahrt, darunter auch Frauen und Kinder. Wegen des Streits um die aus Seenot geretteten Flüchtlinge, die kein EU-Staat aufnehmen wollte, beschränkte sich die „Operation Sophia“ schon seit einem Jahr auf die Überwachung aus der Luft. Und die Schiffe der neuen „Mission Irini“ sollen soweit ostwärts kreuzen, dass sie gewiss auf keine Flüchtlingsboote stoßen werden. Stattdessen arbeitet die EU seit inzwischen bald vier Jahren ausgerechnet mit der libyschen Küstenwache zusammen. Sie wurde mit europäischen Steuergeldern ausgebildet und ausgerüstet. Aufklärungsflugzeuge der EU-Mission geben per Funk Daten durch, wo sich Flüchtlingsschiffe auf den Weg gen Norden machen.

DW | 31.03.2020

Zyprische Patrouillenboote haben derweil aus Syrien kommende Flüchtlingsboote auf hoher See abgwiesen. Zum Glück für diese Menschen ist Zypern geteilt – sie konnten in Nordzypern an Land gehen.

On Friday, March 20, several Greek Cypriot patrol vessels approached a vastly overcrowded boat several miles of the coast of Cape Greco.

A police translator with a megaphone informed the passengers in Arabic that they could not enter Cyprus and would have to turn back. The craft was holding 175 people including 69 children.
According to authorities in northern Cyprus, all are Syrian.

Al Jazeera spoke to three Syrians who were on board. Their names are being withheld to not invite reprisals by authorities.

One mother in her twenties from Aleppo said: „It was very crowded, the waves were high and the boat was moving a lot. I held my children tight. The police said you cannot enter because of the coronavirus, we said we were joining our husbands and families and if you are scared about coronavirus you can put us in a camp alone or quarantine. But they refused and then the boats started to circle.“

Al Jazeera | 30.03.2020

Ende Sophia, Push Backs auf See vor Zypern