Die Lage an der türkisch-griechischen Grenze werde in den kommenden Tagen stark zuspitzen, erklärte die EU-Grenzschutzagentur Frontex. „Es wird schwierig sein, den massiven Strom von Menschen, die sich auf die Reise gemacht haben, zu stoppen“, heißt es in einem internen Bericht der Grenzschützer, aus dem die Tageszeitung „Die Welt“ zitiert. […]

Frontex setzte die Alarmstufe für alle EU-Grenzen zur Türkei auf „hoch“. Zugleich verstärkte Griechenland seine Einheiten entlang der Grenze zur Türkei weiter – und rief seinerseits die höchste Alarmstufe an seinen Grenzen aus. Die Regierung in Athen warf der Türkei vor, Migranten mit falschen Informationen dazu zu bewegen, nach Griechenland und damit in die EU zu kommen. Am Sonntag hatte die griechische Polizei schwere Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt, um die Menschen am Übertritt zu hindern. Sie hatten Medienberichten zufolge Steine und andere Gegenstände auf die Bereitschaftspolizei geschleudert.

„Nachrichten in den sozialen Medien erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Massenbewegung von der Türkei aus hin zu den EU-Grenzen“, heißt es in dem Frontex-Report. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis teilte mit, sein Land werde einen Monat lang keine neuen Asylanträge annehmen. Außerdem gilt in dem Land seit Sonntagabend für Sicherheitskräfte die höchste Alarmstufe – sowohl für das Militär als auch für die Polizei, wie ein Regierungssprecher im Staatsfernsehen mitteilte.

DW | 02.03.2020

Frontex: „Lage wird sich zuspitzen“