Rosenheim (dpa/lby) – Die Rosenheimer Bundespolizei hat bei ihren Grenzkontrollen allein an diesem Wochenende rund 40 Migranten bei der illegalen Einreise aufgegriffen. Das seien etwa doppelt so viele wie an einem Tag im Durchschnitt, sagte Pressesprecher Rainer Scharf am Montag. „Der Trend, den ich herauslese, ist, dass man Pkw hat mit wenigen Geschleusten, etwa ein Pkw-Fahrer mit zwei oder drei Migranten“. Vielfach werde auch nur Migrant über die Grenze gebracht.

So versuchte etwa ein Tunesier mit seinem Auto einen Libyer nach Deutschland zu bringen. Ein Serbe mit deutscher Aufenthaltserlaubnis war mit einem Montenegriner unterwegs, ein Afghane mit schweizerischen Papieren brachte einen Landsmann über die Grenze, eine Frau aus Ghana mit italienischer Aufenthaltsgenehmigung beförderte einen Ghanaer und ein Deutscher nahm einen Äthiopier mit.

2017 auf 2018 sei die Zahl der mutmaßlichen Schleuser um 14 Prozent gestiegen, während die Zahl der Migranten zurückging. Auch das deute darauf hin, dass es mehr Kleinschleusungen gebe, sagte Scharf. Zumindest im Bereich der Bundespolizei Rosenheim zwischen Chiemsee und Zugspitze seien in diesem Jahr nicht mehr so oft viele Menschen auf Lastwagen-Ladeflächen zusammengepfercht über die Grenze gebracht worden.

SZ | 20.05.2019

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Die Bundespolizei hat an den Grenzen Bayerns im ersten Quartal dieses Jahres weniger Migranten aufgegriffen und zugleich mehr Schleuser festgenommen als im Vorjahreszeitraum. „Weil sich die Wirksamkeit der Kontrollen herumgesprochen hat, könnte es sein, dass sich Migranten lieber in die Hände eines Schleusers begeben, um möglichst unerkannt einreisen zu können“, erläuterte der Sprecher der Bundespolizeidirektion München, Thomas Borowik, am Freitag.

Von Januar bis März dieses Jahres zogen die Bundespolizisten in Bayern mehr als 160 (Vergleichszeitraum 2018: rund 130) mutmaßliche Schleuser aus dem Verkehr. Das sei die Hälfte aller Schleuser-Festnahmen bundesweit. Die Beamten stellten knapp 3400 (Vorjahr: 4170) unerlaubte Einreisen fest, ein Drittel aller Fälle bundesweit. Die Eingeschleusten stammten vor allem aus dem Irak, Serbien, Türkei, Moldawien und Afghanistan.

Einige Aufgriffe von Migranten gingen auf das Konto der im vergangenen Jahr neu gegründeten Grenzpolizei. Seit ihrem Start im Spätsommer des vergangenen Jahres hätten diese Beamten bei ihren Grenzkontrollen 25 Migranten festgestellt und an die Bundespolizei übergeben, sagte Borokwik.

Donaukurier | 17.05.2019

„Kleinschleusungen“