Angesichts der Kriegsentwicklung in Tripolis, die bereits mindestens zwei internierten Flüchtlingen am vergangenen Dienstag das Leben gekostet hat, startet die italienische Regierung mit einem kleinen humanitären Korridor. Der Vatikan hatte gestern die Evakuierung von Flüchtlingen aus dem Westen Libyens gefordert. Heute gab das italienischen Innenministerium bekannt, dass 150 Flüchtlinge mit militärischer Unterstützung nach Italien ausgeflogen werden. Seit sechzehn Jahren finanziert die EU Internierungslager im Westen Libyens. Dort sollen derzeit ca. 6.000 Personen festgehalten werden. Die Forderung nach einem humanitären Korridor bezieht sich seit Jahren auf die staatlich organisierte Aufnahme von ungefähr 100.000 gefährdeten Flüchtlingen und Migrant*innen im Westen Libyens. Italien beansprucht seit einem Jahrzehnt eine militärisch unterstützte Führungsrolle in dieser Region und wurde bislang von der UNO und der EU dabei unterstützt. Nicht wegen des offensichtlichen KZ-Charakters der dortigen Internierungslager, sondern wegen der Kriegsentwicklung gerät die italienische Regierung international unter Druck und versucht, mit der Evakuierung von 150 Flüchtlingen einen Hauch von Handlungsfähigkeit zu zeigen.

Ventiquattro ore l’invito del Papa, Matteo Salvini annuncia l’arrivo di 150 migranti attraverso i cosiddetti corridoi umanitari.  “Oggi arrivano 150 uomini e donne in aereo dalla Libia certificati. Sono in fuga dalla guerra con un corridoio umanitario organizzato dal ministero dell’Interno […]

Il Fatto Quotidiano | 29.04.2019

Libyen, Humanitärer Korridor: Italienische Regierung unter Druck