Nach längerer Pause gibt es wieder ein NGO-Rettungsschiff vor der Küste Libyens. Die Aquarius hat sich von Marseille aus auf den Weg gemacht. An Bord ist eine Journalistin der Le Monde. Aktuell berichtet Julia Pascual davon, dass der Besatzung Schiffes der französischen Hilfsorganisationen SOS-Méditerranée und Ärzten ohne Grenzen (Médecins sans frontières, MSF) am Donnerstagmorgen gegen 7 Uhr morgens ein Boot aufgefallen ist, etwa 28 Seemeilen (52 Kilometer) von der libyschen Küsten entfernt.

An Bord des Glasfiberbootes mit einem Motor waren elf Männer dabei, Wasser aus dem Boot zu schöpfen. „Sie trugen Rettungswesten, aber solche schlechter Herstellung, die sich mit Wasser füllen. Das ist gefährlich“, wird der Verantwortliche der SOS-Méditerranée für Such- und Rettungsaktionen zitiert.

Auf der Aquarius habe man versucht, das Koordinierungszentrum für Seerettungen in Tripolis (JRCC) sowie die Leitstelle in Rom und das RCC in Malta zu erreichen, aber – zunächst – keine Antwort erhalten. Zwei Einsatz-Boote des Rettungsschiffes haben die 11 Männer, zehn Pakistaner und ein Mann von der Elfenbeinküste, dann an Bord der Aquarius gebracht. Nach deren Aussage seien sie in der Nacht zuvor, gegen 23 Uhr, von der libyschen Hafenstadt Zuwara aufgebrochen.

Suche nach dem sicheren Hafen

Als die Männer an Bord waren, so der Bericht der Le-Monde-Journalistin, sei eine E-Mail des libyschen JRCC eingetroffen, ein Patrouillenboot zur Übernahme der Passagiere sei unterwegs. Die Verantwortlichen der Aquarius hätten daraufhin zu verstehen gegeben, dass sie keine der aufgenommenen Personen an die libyschen Behörden geben würden, solange diese keinen sicheren Hafen anbieten.

Die Antwort der Libyer lautete, dass die Aquarius ein anderes Koordinierungszentrum kontaktieren sollte. Damit kündige sich eine schwierige Etappe an, schließt der Bericht der französischen Zeitung. […]

Telepolis | 21.09.2018

„Mittelmeer: Die Aquarius hat ihre Rettungsarbeit wieder aufgenommen …“