The number of coronavirus cases worldwide is rising faster than ever and the global peak may be months away, but many countries are choosing to end their lockdowns and reopen their economies.

At the beginning of the outbreak, governments rushed to impose lockdowns to curb the spread of the virus, then watched as their economies withered. World leaders, particularly in developing countries, say that continuing the lockdowns may result in economic catastrophe, particularly among their poor citizens.

So the thinking has changed: Instead of ordering people inside, governments have decided to reopen and accept a greater amount of illness and death.

NYT | 10.06.2020

Das massenhafte Leid, dass der Lockdown in den Armenvierteln, den Altersheimen und den Lagern der drei Kontinente verursacht hat, ist in zahlreichen Berichten beschrieben worden; auch gibt es eine Reihe von Artikeln über geschlossene Grenzen, gestrandete Migrant*innen, freigesetzte Migrationsarbeiter*innen und fehlende Remissen.

Die Missachtung der Gefahr für das Leben der Alten und der Armen war bisher eher mit Autokraten wie Bolsenaro, Trump oder Duterte assoziiert; anderen war Corona ein willkommener Anlass, Protestierende einzuschließen und Proteste zu unterdrücken.

Neben den USA, Brasilien, Russland und Indien dürften Afrika und Südamerika zu den Kontinenten einer ungebremsten Pandemie werden. Während sich die gehobenen Schichten in allen Regionen der Welt halbwegs abschirmen können, ist inzwischen abzusehen, dass das Virus unter der Armutsbevölkerung eine große Zahl von Opfern fordern wird. Die Gesellschaften in den Armutsregionen der Welt können sich einen dauerhaften Lockdown nicht leisten und werden über Mittel für den Wiederaufbau nicht verfügen.

Es geht uns nicht um Geopolitik und nicht um „die Wirtschaft“. Das Sozialprodukt der Staatsgebilde und die Überlebensressourcen der Armen in den Regionen der gewaltsamen Akkumulation sind oft in reziproker Weise miteinander verknüpft. Die Migrationsbewegungen waren ein Ausgleich.

Die EU, die in der Pandemie trotz Bergamo, Straßburg und Madrid halbwegs glimpflich davon gekommen ist, wird die Außengrenzen wahrscheinlich noch lange geschlossen halten. Die Kluft zwischen Arm und Reich klafft tiefer und breiter. Ob die transnationale Bewegung gegen Rassismus, die zunächst noch eine metropolitane Bewegung ist, die Grenzen zwischen Nord und Süd durchlässiger machen kann? Vielleicht zu viel der Hoffnung.

Paradigmenwechsel Corona