ran abruptly raised gasoline prices as much as 300 percent early Friday and imposed a strict rationing system, and within hours protests erupted across the country with angry crowds calling for the ouster of President Hassan Rouhani.

By Friday night, large crowds had gathered in major cities including Shiraz, Mashhad, Ahwaz and Bandar Abbas, as well as in a range of smaller working class towns. In some places the protests turned violent, according to videos posted on social media showing riot police officers spraying tear gas in one confrontation and smashing vehicle windshields in another.
Like their counterparts in Lebanon and Iraq, the protests in Iran on Friday were set off by economic anxiety, but some quickly assumed an antigovernment tone.

“We will reclaim our rights but not be oppressed,” chanted hundreds of men and women blocking the road at a sit-in in the southern city of Ahwaz.
In Mashhad, a religiously conservative city in the northeast, people turned off their cars to create traffic jams and shouted, “Rouhani, shame on you, let go of the country!”

NYT 15.11.19

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Bei den Protesten gegen die Rationierung und Verteuerung von Kraftstoffen kam es in Teheran und mindestens 40 anderen Städten im Land zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Proteste dauerten auch am Samstagabend an. In den sozialen Medien hieß es, die Demonstranten hätten vielerorts Sprechgesänge gegen die Regierung angestimmt. Die Polizei habe sich Straßenschlachten mit Randalierern geliefert und Tränengas eingesetzt, um die Menge zu zerstreuen, berichtete das staatliche Fernsehen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr nahm die Polizei mehr als 40 Demonstranten fest. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Jasd warf ihnen demnach vor, sie hätten die Proteste für „Sabotageaktionen“ ausnutzen wollen.

In den sozialen Medien kursieren Berichte, dass der Zugriff auf das Internet verlangsamt und einschränkt sei. Offenbar versuchten die Behörden so, die Kommunikation zwischen den Demonstranten zu unterbinden. Die Nichtregierungsorganisation Netblocks, die Blockaden des Netzes registriert, schrieb auf Twitter, die landesweite Internetnutzung sei binnen etwa einer Stunde auf nur noch sieben Prozent der normalen Nutzung gefallen. Ein offizielle Mitteilung der iranischen Regierung gibt es nicht.

DW 16.111.19

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Der Benzinpreis gilt im Iran als die „Mutter aller Inflationen“, weil nach jeder Preiserhöhung alles im Land teurer wurde. Schon seit längerer Zeit wollte die Regierung von Präsident Ruhani die Benzinpreise erneut erhöhen, hatte es aber aus Angst vor einer Verschärfung der Inflation – und landesweiten Protesten – immer wieder verschoben.

Die geistlichen Herrscher des Iran bemühen sich, eine Neuauflage der Unruhen im Jahr 2017 zu vermeiden. Damals gingen Menschen in 80 Städten im ganzen Land gegen schlechte Lebensbedingungen auf die Straße, einige von ihnen forderten den Rücktritt hoher schiitischer Geistlicher.

SZ 16.11.19

Proteste im Iran