Seit Anfang des Jahres sind in Nordwest-Syrien 700.000 Menschen vor der Offensive des Assad-Regimes geflohen. Inmitten des Winters fliehen sie vor den Bomben in Richtung der abgeschotteten türkischen Grenze – und hausen in notdürftigen Camps oder gleich im Freien. Unsere Partner*innen vor Ort versuchen, die humanitäre Katastrophe zu lindern. Helfen Sie mit!

„Es sind nicht die Bomben, die uns Angst machen“, berichtet uns der Aktivist Mohammed Shakerdy aus Atareb in der Region Idlib. „Solange das Assad-Regime bombardiert, ist es noch nicht hier.“ Doch mit großer Geschwindigkeit rücken die Truppen des Regimes in der nordwestsyrischen Provinz Idlib gedeckt von russischen Luftangriffen vor – 700.000 Menschen sind seit Anfang des Jahres in Richtung der abgeriegelten türkischen Grenze geflohen.

Seit einer Woche hat die Türkei selbst hunderte Militärfahrzeuge, darunter Panzer aus deutscher Produktion, nach Idlib verlegt – ohne den Vormarsch des Regimes damit zu stoppen. Es regnet weiterhin Bomben, alle Auswege sind verschlossen und die ohnehin katastrophale humanitäre Lage spitzt sich weiter zu: Drei Millionen Menschen sitzen in der Falle, eingekeilt zwischen Assad-Diktatur, dschihadistischen Milizen und der Grenzmauer zur Türkei. Viele hausen inmitten des Winters in überfüllten Lagern oder campieren im Freien, medizinische Hilfsgüter und Lebensmittel sind äußerst knapp.

Eigentlich ist humanitäre Hilfe kein Schwerpunkt unserer zivilgesellschaftlichen Arbeit. Aber angesichts des Elends haben unsere Partner*innen keine Wahl: Weil sich viele große Hilfsorganisationen weitgehend zurückgezogen haben, springen sie ein – und helfen, wo sie können. Wir bitten Sie, tragen Sie mit Ihrer Spende dazu bei!

Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe, die gerade rund um Idlib eskaliert, ist das Schweigen der internationalen Gemeinschaft eine Schande. Die EU-Staaten nutzen den EU-Türkei-Deal, damit keine neuen Schutzsuchenden bei uns ankommen – damit billigen sie nicht nur die Grenzmauer, sondern finanzieren diese aktiv mit.

Zur „Linderung“ der Krise hat die Bundesregierung vor einigen Tagen Unterkünfte für ein paar Zehntausend Flüchtende zugesagt – eine humanitäre Bankrotterklärung bei rund 700.000 Menschen, die im Schlamm und der Kälte der Lager ausharren. Echte Hilfe für Schutzsuchende: Fehlanzeige!

Unsere Partner*innen vor Ort geben dagegen derzeit alles, um noch Nothilfe zu leisen. Trotz ständiger Bombardements arbeiten sie Tag und Nacht dafür, die Not zu lindern.

Wir bitten Sie heute: Spenden Sie und geben Sie unseren Partner*innen die nötigen Mittel und Kraft, um weiterhin Nothilfe zu leisten! Es ist dringender denn je!

Herzlichen Dank!
Svenja Borgschulte
für das Team von Adopt a Revolution

Adopt a Revolution | 14.02.2020

#SaveIdlib: Hunderttausende auf der Flucht – Nothilfe jetzt!