Der UNHCR hat unter dem Titel „Desperate Journeys“ einen Bericht vor allem zur Passage des zentralen Mittelmeers veröffentlicht. Wegen der Aufrüstung der sogenannten libyschen Küstenwache und einiger westlibyscher Milizen sind die Zahlen der Boat-people drastisch gefallen.
LIFELINE: Welche Blockade-Rolle spielte Seehofer?
In der europäischen Nachkriegsgeschichte ist die politische Tragödie der Kollektivabschiebung von 1.000 bis 2.000 Menschen – Boat-people im Mittelmeer – zurück in KZs in unmittelbarer Nachbarschaft der EU beispiellos.
FFM Weekly 31/2017
Im Vordergrund steht weiterhin die Befürchtung, dass Boat People vor der libyschen Küste mit Hilfe Italiens von der „libyschen Küstenwache“ abgefangen und in Lager zurück transportiert werden, in denen sie gefoltert und vergewaltigt werden. Wahrscheinlich ist, dass manche Milizen das Schlauchboot-Business betreiben und gleichzeitig als „Küstenwache“ operieren.
Libyen-Italien: „Humanitärer Korridor“ als Kampfbegriff
Der Bericht der italienischen parlamentarischen Kommission „Verteidigung“ zur NGO-Seenotrettung im zentralen Mittelmeer nimmt den Begriff des „Humanitären Korridors“ auf, den antirassistische Gruppen in Europa nach der Schiffskatastrophe vor Lampedusa (3. Oktober 2013) für das zentrale Mittelmeer gefordert hatten.