Sea Watch mit 47 Boat-people an Bord nähert sich Sizilien

Die Sea Watch 3, die seit fünf Tagen auf der Suche nach einem Hafen ist, in dem die 47 geretteten Boat-people an Land gehen können, sucht nun am Rande italienischer Hoheitsgewässer Schutz vor Sturm und Unwetter. Innenminister Salvini ist bereit, Lebensmittel und Medikamente zu schicken, verweigert aber die Anlandung in italienischen Häfen. Und di Maio fordert die Sea Watch auf, Marseille anzusteuern und die Migrant*innen auf französischem Boden abzusetzen. Inzwischen haben Palermo und Neapel sich bereit erklärt, die Boat-people in ihrer Stadt aufzunehmen.

De Magistris, Neapel: „Wir sind bereit, die Sea Watch aufzunehmen“

In einem Radiointerview hat der Bürgermeister von Neapel gesagt, dass die Sea Watch Neapel anlaufen kann. „Ich hoffe, dass dieses Boot den Hafen von Neapel anlaufen wird, denn im Gegensatz zu dem, was die Regierung sagt, werden wir eine Rettungsaktion durchführen … Und ich werde die Rettungsmaßnahmen leiten.“ Die Reaktion von Salvini erfolgte auf der Stelle: „Die italienischen Häfen bleiben zu.“

Riace: Migrant*innen zwischen Verzweiflung und Hoffnung

Nach der Zerschlagung des Modells Riace und der zwangsweisen Umsiedlung der migrantischen Bewohner*innen droht dem Dorf wieder der Leerstand. Erste Schulen und Geschäfte mussten geschlossen werden. Trotzdem hält der Bürgermeister Mimmo Lucano an seiner Idee eines solidarischen Zusammenlebens fest und plant gemeinsam mit Recosol, einem Netzwerk solidarischer Gemeinden, neue Projekte.