Die Reportage von Susanne Kaiser beschäftigt sich mit der Radikalisierung Jugendlicher im tunesischen Hinterland: Salafismus als Protest einer Generation, die für sich keine Zukunft sieht.

Ausgerechnet das säkularste Land in der arabischen Welt hat ein Problem mit jungen Leuten, die extrem religiös werden. Leyla schätzt, dass in der Region von Kebili in der tunesischen Wüste hinter der algerischen Grenze jeder zweite junge Mensch zum politischen Salafismus tendiert. Auch Zahlen des Innenministeriums zeigen: Fast 30.000 Islamisten sollen seit 2011 versucht haben, in den Jihad nach Syrien, Irak oder Libyen auszureisen. Gemessen an der kleinen Bevölkerung von knapp über elf Millionen Einwohnern sind diese Zahlen immens.

Der Standard | 08.01.2019

„Tunesiens Jugend radikalisiert sich“