Recherche-Gruppen berichten aus dem französisch-italienischen Grenzgebiet der Westalpen bei Clavière. Bekannt ist, dass Weiterflüchtende von Italien nach Frankreich aus berechtigter Sorge vor Polizeikontrollen und Rückschiebung in immer höhere Alpenregionen ausweichen, in die Ski- und Wandergebiete der Reichen. Bekannt ist ebenfalls, dass dabei bereits viele erfroren sind, dass solidarische Gruppen kriminalisiert werden, dass die französische Gendarmerie und Grenzpolizei mehrfach auf italienisches Hoheitsgebiet vordringt, um dort Rückgeschobene auszusetzen oder Weiterflüchtende zu drangsalieren, und dass es deswegen zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den Regierungen gekommen ist.
Doch nun deckt eine Recherchegruppe die Praktiken französischer antiterroristischer Polizeisuchtrupps auf, die als Wanderer verkleidet die Berggegenden durchstreifen, gefasste Geflüchtete misshandeln und erniedrigen, Minderjährige gesetzeswidrig ebenfalls verhaften und mit Gewalt überziehen. Auch wurde dokumentiert, dass die Polizei den Verhafteten Geld stiehlt.
Quelle: Basta Mag

Eine Gruppe von Moving Europa hat die Region zwischen Ventimiglia und Besancon im Mai besucht. Der Bericht findet sich hier.

Zum Prozess gegen die „7 aus Briancon gibt es auf Moving Europe ebenfalls einen Bericht.

Und hier ein aktueller Bericht zum Prozess gegen die 7 aus Briancon:

Vorgestern waren wir einige am Prozess gegen die 7 von Briançon. Dank
Presseausweis konnten wir in den Gerichtssaal, der auf 60 Plätze
bemessen war. Es war ein Marathon-Tag: der Prozess begann um 8.30h am
Morgen und endete um 01.30h in der Nacht. Wir blieben bis 22 h.

Draussen vor dem Gericht war festliche Demo-Stimmung mit zeitweise 1’000
Menschen. Leute aus mehreren franz. Kooperativen waren vertreten,
darunter Isabelle, die für „Passeurs d’infos“ die Stimmung aufgefangen
hat, heute Sa, 18h auf Radio Zinzine Sendung zum Prozess auf Internet:
*www.ecouterradioenligne.com/zinzine-gap*

Der Staatsanwalt liess schlussendlich die Anklage von wegen „Beihilfe
zum illegalen Grenzübertritt als organisierte Bande“ fallen, übrig
bleibt lediglich „Beihilfe zum illegalen Grenzübertritt“, was das
mögliche Strafmass mildert. Er erlangt jetzt für zwei Aktivisten aus
Briançon 12 Monate Gefängnis, 8 davon auf Bewährung, 4 in Haft. Für 5
Angeklagte (darunter die ersten sogenannten 3 von Briançon: 2 Schweizer
und 1 Italienerin) forderte er 6 Monate auf Bewährung. Das Urteil wird
am 13. Dezember verkündigt.

Übergriffe der französischen Polizei in den Westalpen