Elisa Hübel schreibt in der Griechenland-Zeitung, dass das Lager in Moria aufgrund unhaltbarer Zustände bald geschlossen werden könnte.

Weiterhin würden in den im Lager aufgestellten Zelten mehr Menschen als vorgesehen untergebracht. Es bestehe die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern. In Moria waren bis Sonntag 8.786 Asylsuchende untergebracht. Die vorgesehene Kapazität liegt bei lediglich 3.100 Personen.

Dem Minister für Immigrationspolitik Dimitris Vitsas zufolge sind zwischen Mai und August knapp 4.000 Flüchtlinge von Lesbos aus auf das griechische Festland umgesiedelt worden. Ihnen wurde entweder Asyl zuerkannt oder die Betreffenden wurden als besonders verletzlich eingestuft. Zurück in die Türkei gebracht worden sind im gleichen Zeitraum und im Rahmen des EU-Türkei-Paktes lediglich 34 Personen. Parallel dazu seien auf der Insel in der östlichen Ägäis 5.450 Personen neu angekommen und haben dort einen Antrag auf Asyl gestellt. Um einer gesetzlichen Regelung gerecht zu werden, müssen sie dort bleiben, bis über ihr Gesuch entschieden worden ist. Dies kann jedoch in der Regel mehrere Monate in Anspruch nehmen. Im ersten Halbjahr 2018 sind 42.371 Personen ohne gültige Reisepapiere nach Griechenland gekommen; im Vergleichszeitraum 2017 sind es 24.984 gewesen.

Griechenland-Zeitung | 11.09.2018

„Unerträgliche Situation: Auffanglager auf Lesbos könnte bald schließen“