Am (23.12.) waren bei schweren Kämpfen um die Militärbasis Arbinda im Norden des Landes nach lokalen Berichten bis zu 135 Menschen ums Leben gekommen. Offiziell war von sieben getöteten Soldaten und Gendarmen, 35 toten Zivilisten und über 80 getöteten Terroristen die Rede, als die Armee einen Angriff 200 schwerbewaffneter mutmaßlicher islamistischer Rebellen zurückschlug. Die meisten der getöteten Zivilisten waren Frauen. Sollten die Zahlen stimmen, wäre es der blutigste Tag seit Beginn der islamistischen Angriffe in Burkina Faso vor fünf Jahren.
Am Abend des 25. Dezember wurde der Tod von weiteren elf Soldaten der Regierungsarmee in einem Hinterhalt bei Hallalé gemeldet, ebenfalls im Norden des Landes. Die Region nahe der Grenze zu Mali gilt als Rückzugs- und Operationsgebiet grenzübeschreitend operierender islamistischer Gruppen, die Teile von Burkina Faso, Mali und Niger unsicher machen und in den vergangenen Wochen mit einer Reihe spektakulärer Überfälle in allen drei Ländern ihre Stärke zeigen konnten.
Vorgeführt wird damit ebenfalls erneut die Schwäche der Armeen der Staaten der Sahel-Region und die Unzulänglichkeit der internationalen Terrorbekämpfung. Nach dem Tod von 71 Soldaten in Niger bei einem Angriff am 10. Dezember war ein von Frankreich einberufener regionaler Anti-Terror-Gipfel abgesagt und auf Januar verschoben worden. Stattdessen hatten sich die Staatschefs der Region wenig später in Burkina Faso getroffen und einen Aktionsplan zur Terrorbekämpfung beschlossen.

Zuvor hatte Frankreich erstmals von Niger aus bewaffnete Drohnen gegen Islamisten in Mali eingesetzt und nach eigenen Angaben 40 Kämpfer getötet.
„Die kommenden Wochen werden absolut entscheidend sein“, sagte Macron. Vor seinem Blitzbesuch in Niger hatte Macron das französische Militärkontingent in der Elfenbeinküste besucht und öffentlich mehr „Klarheit“ von den Regierungen der Region über den Antiterrorkampf und eine „Übernahme von Verantwortung“ ihrerseits eingefordert.

Sein Umfeld briefte Journalisten, dass diese Forderung sich an die Regierungen Malis und Burkina Fasos richte. Dort fordern seit einigen Monaten immer mehr Stimmen den Abzug der mehreren tausend französischen Soldaten in der Sahelregion.

Dominic Johnson in TAZ 26.12.19

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The morning raid was carried out by dozens of fighters on motorbikes and lasted several hours before troops, backed by the air force, drove the attackers back, the army said.
No group immediately claimed responsibility for the attack, but previous violence in Burkina Faso has been blamed on fighters linked to al-Qaeda and ISIL (ISIS) groups.
„This is the worst attack ever, as far as I know, in Burkina Faso, which had its first terrorism attack only in 2015,“ said William Lawrence, visiting professor of political science and international affairs at George Washington University’s Elliott School. „Both their frequency and lethality have been increasing, but this is much much worse.
„This is a group led by someone from Burkina Faso, who’s recruiting fighters from Burkina Faso, even though they launch attacks from Mali. And while they are trying to sow chaos and they are under pressure from the French, their main goal is to liberate this area and establish an Islamic state, not unlike what we saw in north Mali in 2012.“

The G5 group is made up of Chad, Burkina Faso, Mali, Mauritania and Niger, whose impoverished armies have the support of French forces as well as the United Nations in Mali.
In Burkina Faso, more than 700 people have been killed since 2015 and about 560,000 are currently internally displaced, according to the UN.

Al Jazeera 25.12.19

siehe auch DW/FFM   24.12.19

Fourteen troops killed in Niger ambush

Fourteen members of security forces in Niger have been killed after „heavily armed terrorists“ ambushed their convoy, the government has said.

Security forces had been escorting a team to a voter registration office at the time of the ambush. It is not known how many of the assailants were killed, but the statement referred to „many losses“.

Al Jazeera 26.12.19

 

Weitere Kämpfe in Burkina Faso