In den frühen Morgenstunden des 28.08. hat die „Mare Jonio“ der NGO „Mediterranea Saving Humans“ ein Schlauchboot aufgelesen, das seit zwei Tagen und Nächten auf dem Meer driftete. An Bord befanden sich 98 Menschen, darunter 22 Kinder unter zehn Jahren und 26 Frauen, acht davon schwanger. Die Migrant*innen haben berichtet, dass sechs Männer wahrscheinlich ertrunken sind, die ins Wasser gefallen waren, als das Boot Luft verlor. Die „Mare Jonio“ hat die italienische Rettungsleitstelle um die Zuweisung eines sicheren Hafens gebeten. Diese hat der Besatzung indes geraten, sich an die sogenannte libysche Küstenwache zu wenden. Salvini hat – wie schon der „Eleonore“ der NGO „Mission Lifeline“ – dem Rettungsboot die Einreise, die Passage und den Aufenthalt in italienischen Gewässern verboten.

Die ZEIT meldet, dass Ende September bei einem Sondertreffen „aufnahmewilliger EU-Länder“ die zukünftige Verteilung von Geflüchteten geklärt werden soll.

At 8:35 a.m. this morning the Mare Jonio has rescued about a hundred people including 26 women – of which at least 8 pregnant – 22 children of less than 10 years and at least 6 others minors.

We found their rubber boat with our radar. It was overcrowded, drifting and with a tubular already deflated. Luckily we arrived in time to rescue them.

These people are all safe on board with us, there are cases of hypothermia and some of them have obvious signs of mistreatment and torture suffered in Libya.

Mediterranea | 28.08.2019

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Soccorso gommone con 22 bambini a bordo. «Almeno 6 persone morte»

La Mare Jonio ha intercettato un gommone con 98 persone a bordo, erano alla deriva da due giorni e due notti senza a acqua e cibo

È stato intercettato prima dell’alba il gommone dei bambini. Mai così tanti, mai così piccoli su un barcone di migranti. Alla fine sulla nave umanitaria intervenuta con due gommoni di soccorso si contano 98 persone. Erano alla deriva da due giorni e due notti senza ne acqua ne cibo. L’avvistamento visivo ha permesso di raggiungere rapidamente il gonfiabile per metà completamente afflosciato. […9

I bambini sono stati rinvenuti in condizione di ipotermia, anche alcune donne necessitano di cure mediche urgenti che vengono prestate dagli operatori umanitari. Alcuni ragazzi hanno segni di evidenti torture, sembra con lesioni serie agli arti, tanto da non riuscire a salire a bordo di Mare Jonio autonomamente. Mare Jonio sta contattando le autorità marittime per chiedere un porto sicuro di sbarco. […9

Avvenire.it  | 28.09.2019

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Matteo Salvini ha vietato l’ingresso in Italia alla nave Mare Jonio, scrive ANSA

Il ministro dell’Interno Matteo Salvini – ancora in carica finché non si insedierà un nuovo governo – ha firmato un decreto per vietare l’ingresso, il transito e la sosta nelle acque italiane della nave Mare Jonio, del progetto umanitario Mediterranea. Lo scrive ANSA, citando «fonti del Viminale». Questa mattina al largo della Libia la Mare Jonio aveva soccorso circa cento persone, tra cui 26 donne e almeno 22 bambini sotto i 10 anni. Pochi minuti prima che arrivasse la notizia della firma del divieto di ingresso da parte di Salvini, Mediterranea aveva spiegato che, per la prima volta in 14 mesi, la Guardia Costiera italiana aveva assunto il coordinamento del caso, chiedendo alle “autorità competenti” l’assegnazione di un porto sicuro. Le leggi internazionali impongono alle navi di salvare chi si trova in mare in difficoltà e portarlo verso il “porto sicuro” più vicino, che nel caso del Mediterraneo è molto spesso l’Italia. […9

Il Post | 28.08.2019

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EU plant Sondertreffen für Verteilung von Flüchtlingen

Hunderte Migranten harren auf Rettungsschiffen wie der Eleonore im Mittelmeer aus. Ein Sondertreffen auf Malta soll die Verteilung von Flüchtlingen in Zukunft klären.

Um bei der Verteilung auf dem Mittelmeer geretteter Flüchtlinge weiterzukommen, soll in der zweiten Septemberhälfte ein Treffen mit aufnahmewilligen EU-Ländern auf Malta stattfinden. Als Termin ist der 19. September angesetzt.

Neben Deutschland seien Frankreich, Italien und Finnland eingeladen worden, hieß es aus EU-Kreisen. Letzteres hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne. Zuletzt hatten sich die immer gleichen Staaten an der Aufnahme aus Seenot geretteter Migranten beteiligt. Unter ihnen waren neben Deutschland und Frankreich meist Portugal, Irland und Luxemburg.

Aktuell beschäftigt sich die Bundesregierung mit der Eleonore. Denn für die rund 100 Migranten auf dem Rettungsschiff der deutschen NGO Mission Lifeline vor Malta zeichnet sich weiter keine Lösung ab. Am Mittwoch wurde das Schiff außerhalb der Zwölfmeilenzone mit Trinkwasser und Lebensmitteln beliefert. Der Nachschub durch ein kommerzielles Versorgungsschiff sei von Mission Lifeline organisiert und bezahlt worden, sagte deren Sprecher Axel Steier. Malta sei bislang „nicht bereit, seinen Hafen zu öffnen“, derzeit gebe es „keine Signale für eine Lösung“. […]

Zeit Online | 28.08.2019

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200 Gerettete suchen Schutz

Die Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline dringt auf eine zügige und humane Lösung für die 101 Flüchtlinge an Bord ihres Rettungsschiffs „Eleonore“ im Mittelmeer. Man sei mit der Bundesregierung in Kontakt, twitterte die Organisation am Mittwoch. An Malta ging der Appell, schnelle diplomatische Aktivitäten zur Aufnahme der Flüchtlinge zu starten. Ein längeres Ausharren auf See sei nicht möglich.

Die Behörden von Malta erlaubten unterdessen eine Hilfslieferung für die Flüchtlinge und zehn Crewmitglieder auf der „Eleonore“, die vor der Zwölf-Meilen-Zone der Insel liegt. Mitarbeiter packten in der Hauptstadt Valletta Trinkwasser, Nahrung und Desinfektionsmittel auf ein Versorgungsschiff. Am Dienstag hatte Malta das Auslaufen eines kommerziellen Versorgungsschiffes noch untersagt.

Malta hat dem Schiffskapitän Claus-Peter Reisch verboten, in seine Hoheitsgewässer einzufahren oder gar am Hafen anzulegen. Für die Flüchtlinge sei die unklare Situation und die Enge auf dem Schiff psychisch sehr belastend, sagte Lifeline-Sprecher Axel Steier dem Evangelischen Pressedienst (EPD). Es bestehe die Gefahr, „dass die Leute austicken“. Auch werde befürchtet, dass sich Krankheiten ausbreiten.

Die 101 Flüchtlinge waren am Montag vor der libyschen Küste gerettet worden. Unter ihnen sind laut Lifeline 30 Minderjährige, vier davon Kinder unter zehn Jahren. Zuvor hatte bereits Italien der unter deutscher Flagge fahrenden „Eleonore“ die Einfahrt in seine Gewässer verboten.

Unterdessen hat auch die „Mare Jonio“ der italienischen Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans vor der libyschen Küste knapp hundert Bootsflüchtlinge gerettet. Unter ihnen seien 26 Frauen, darunter acht Schwangere, und 22 Kinder unter zehn Jahren, teilte die Organisation am Mittwoch mit.

Nachdem die italienische Leitstelle für Seenotrettung das unter italienischer Flagge fahrende Schiff an die libysche Küstenwache verwiesen hatte, richtete die Besatzung der „Mare Jonio“ eine erneute Anfrage an Rom. Die Besatzung weigerte sich den Angaben zufolge, mit Libyen zusammenzuarbeiten, da die Geretteten dort täglich Folter ausgesetzt seien.

Die Besatzung der „Mare Jonio“ hatte das in Seenot geratene Schlauchboot auf dem Radar siebzig Seemeilen nördlich der libyschen Hafenstadt Misurata mit einer defekten Luftkammer entdeckt. Die Flüchtlinge waren drei Tage zuvor von der libyschen Küste aus gestartet. Sie sollen mehrheitlich aus Elfenbeinküste, Kamerun, Gambia und Nigeria stammen. Einige von ihnen hätten Spuren von Folter und durch den Kontakt mit Benzin verursachte Verbrennungen aufgewiesen.

Die Sprecherin des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) für Südeuropa, Carlotta Sami, erinnerte im Zusammenhang mit der Rettungsaktion ­daran, dass seit Jahresbeginn mindestens 900 Flüchtlinge im Mittelmeer ums Leben kamen. „Tragödien, die verhindert ­werden könnten, wenn humanitäre Einsätze nicht mehr für politische Zwecke instrumentalisiert würden“, betonte sie auf Twitter. (epd)

TAZ | 29.08.2019

„Mare Jonio“ rettet 98 Boat-people, darunter 22 Kinder