AFP berichtet unter Bezug auf marokkanische staatliche Quellen, dass 11 der 34 Ertrunkenen bei Nador (Ost-Marokko) geborgen wurden. Marokkanische staatliche Stellen haben keinerlei weitere Notiz zu der Schiffskatastrophe abgegeben. Die Pressesprecherin der spanischen Seenotrettung bestätigte den Bericht von Caminando Fronteras zur unterlassenen Hilfeleistung durch die marokkanische Seenotrettung oder durch die marokkanische Marine.

Caminando Fronteras hatte von vergeblichen SOS-Rufen über einen Zeitraum von 24 Stunden berichtet. Die spanische Seenotrettung ließ nun verlauten, dass sie mehrfach die marokkanische Seite zur Seenotrettung aufgefordert und auch Zusammenarbeit angeboten habe, ohne Antwort zu bekommen.

Mais à Madrid, une porte-parole des gardes côtes espagnols a confirmé à l’AFP que son service avait été alerté dès dimanche par l’ONG « de la présence d’une embarcation dans la zone de sauvetage marocaine« . « Nous nous sommes mis en contact à plusieurs reprises avec les autorités marocaines, le MRCC (Centre de coordination et de recherche maritime) de Rabat, nous leur avons offert notre collaboration pour la recherche de l’embarcation mais n’avons pas reçu de réponse« , a assuré cette porte-parole des sauveteurs espagnols.
Telquel | 03.10.2018

Siehe auch den vorhergehenden Artikel der marokkanischen Wochenzeitung Telquel, die vom Mitwissen der IOM zu Details der Schiffskatastrophe berichtet:

Am Dienstag dem 02.10.2018 hielt sich die spanische Staatssekretärin für Immigration in Rabat zu Regierungsgesprächen in Rabat auf. Sie forderte keine Aufklärung zu den tödlichen Schüssen der marokkanischen Marine auf Harragas am 25.09.2018 (1 Tote und drei Verletzte) und zur tödlichen unterlassenen Hilfe der marokkanischen Seenotrettung am 30.09.2018 vor Nador (34 Tote), sondern verlangte von der marokkanischen Regierung, „die Lüge vom europäischen Träumen zu demontieren“ – in diesem Kontext gemeint: mit Schusswaffen und durch unterlassene Hilfe.

Telquel | 02.10.2018

Marokko: 11 Tote der 34 Ertrunkenen geborgen – unterlassene Hilfe