Mitglieder der rechtsextremen Gruppe „Génération identitaire“ haben heute das Marseiller Büro der Hilfsorganisation SOS Méditerranée überfallen. Die Beschäftigten stehen zwar unter Schock, sind aber wohlbehalten. Am Vortag war die Aquarius, nachdem sie im Mittelmeer 58 Boat-people gerettet hatte, im Hafen von Marseille gelandet.

Frankreichs Identitäre dringen in Aquarius-Büro in Marseille ein

SOS Méditerranée betreibt gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen das Hilfsschiff Aquarius 2, das im Moment verriegelt ist

Vertreter des französischen Ablegers der rechten Identitären-Bewegung haben am Freitagnachmittag das Büro der Hilfsorganisation SOS Méditerranée in Marseille gestürmt. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich etwa fünf bis sechs Mitarbeiter der NGO vor Ort. Sie verschanzten sich in einem Raum und warteten auf das Eintreffen der Polizei. Die Exekutive nahm vor Ort 22 Menschen vorläufig fest. Laut SOS Méditerranée geht es den betroffenen Mitarbeitern gesundheitlich gut – sie stehen allerdings unter Schock.

Die Hilfsorganisation betreibt gemeinsam mit der NGO Ärzte ohne Grenzen (MSF) das Such- und Rettungsschiff Aquarius 2, das am Donnerstag in Marseille eingelaufen ist. Die ersten Mitarbeiter des Teams haben das Boot bereits verlassen, da es auf unbestimmte Zeit im Hafen festsitzt. Panama hatte vor rund zwei Wochen angekündigt, dem Schiff die Flagge zu entziehen. Als Grund wurde unter anderem Druck aus Italien genannt. Das bestritt der italienische Außenminister Matteo Salvini von der rechten Lega.

Strengere Kontrollen wegen Hasses in sozialen Medien

Am Freitagnachmittag wurde das Boot schließlich verriegelt. Nur noch eine Tür öffnet sich auf das Deck, alle anderen Türen sind verschlossen. Es handelt sich um eine Vorsichtsmaßnahme, sagt Laura Garel, Pressesprecherin von SOS Méditerranée an Bord. Die Riegel sind eine direkte Reaktion auf den Protest der „Génération Identitaire“, doch bereits zuvor hatten die Schiffsbetreiber die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Stand die Aquarius 2 vor rund zweieinhalb Wochen noch sehr exponiert im Hafen von Marseille, befindet sich das Schiff nun an einem abgelegenen Ort mit zusätzlichen Kontrollpunkten. „Bereits auf hoher See haben wir diese Maßnahmen geplant“, erzählt Garel. Der Hass in den sozialen Medien sei ein Mitgrund dafür gewesen, ebenso wie der wachsende Bekanntheitsgrad des Schiffs. […]

derStandard | 05.10.2018

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Le siège de SOS Méditerranée occupé par des militants identitaires

Vingt-deux personnes ont été interpellées et placées en garde à vue dans le cadre d’une enquête pour « violences volontaires et séquestration en réunion ».

Une vingtaine de militants du groupuscule d’extrême droite Génération identitaire ont occupé le siège de SOS Méditerranée, vendredi 5 octobre, à Marseille, a annoncé l’ONG sur Twitter. Les locaux ont été « attaqué[s] par une dizaine de militants identitaires. La police est sur place et procède à des arrestations. Le personnel de @SOSMedFrance est sain et sauf, mais sous le choc », écrit l’ONG, qui intervient en mer avec le navire humanitaire Aquarius pour secourir des migrants tentant la traversée vers l’Europe. […]

Le Monde | 05.10.2018

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QG de SOS Méditerranée: Mélenchon demande „la dissolution des bandes d’extrême droite“

Le groupe d’extrême droite Génération Identitaire a fait évacuer et brièvement occupé les locaux de SOS Méditerranée ce vendredi à Marseille. 

Une vingtaine de militants d’extrême droite ont envahi ce vendredi le siège de SOS Méditerranée à Marseille, à la veille d’une journée européenne de mobilisation, en soutien à son navire l’Aquarius.

De nombreux responsables politiques ont condamné cette irruption dans les locaux de SOS Méditerranée. Le député de Marseille et chef de file de la France Insoumise Jean-Luc Mélenchon s’est rendu au siège de l’association et demande „la dissolution des bandes d’extrême droite“. […]

BFMTV | 05.10.2018

Marseille: Überfall auf das Büro von SOS Méditerranée