Kaum tauchen NGO-Boote vor der libyschen Küste auf, retten sie Boat-people in Seenot. Aber nicht weil ihre Präsenz Schlepper animiert, Migrant*innen auf seeuntauglichen Schlauchbooten zu befördern (der sog. Pull-Faktor), sondern weil die Menschen versuchen – koste es was es wolle – den libyschen Lagern und dem Horror des Bürgerkriegs zu entkommen. Dass NGO-Boote, sobald sie sich in der Nähe der SAR-Zone befinden, Menschen vor dem Ertrinken retten, kann nur als Indiz dafür gewertet werden.

Drei Schiffe der zivilen Seenotrettung sind inzwischen wieder im zentralen Mittelmeer aktiv. Die „Alan Kurdi“ von Sea-Eye mit 40 Geretteten an Bord, nimmt gerade Kurs auf Malta, nachdem Italien die Anlandung verweigert hat. Die spanische Hilfsorganisation „Proactiva Open Arms“, die am Donnerstag bereits 55 Migranten gerettet hatte, hat in der Nacht auf Freitag weitere 69 Menschen an Bord genommen. Damit steigt die Zahl der Migranten an Bord des Schiffes auf 124. Und die „Ocean Viking“ von MsF ist auf dem Weg in die Rettungszone. Und ein Sprecher des Netzwerks Mediterranea, dessen Schiff „Mare Jonio“ heute Nachmittag von der Staatsanwaltschaft Agrigento/Sizilien beschlagnahmt wurde, kündigte an, dass „wir in den nächsten zehn, fünfzehn Tagen ins zentrale Mittelmeer zurückkehren werden.“ Tutte in mare, alle auf See!

Tutte in mare. Alan Kurdi verso Malta, Open Arms chiede un porto, Mare Jonio ritorna

Non ci fermeremo finché le morti non si fermeranno”. La garanzia arriva direttamente da Sea Eye, la ong proprietaria della “Alan Kurdi”, la nave che nei giorni scorsi ha salvato 40 persone al largo della Libia e adesso si sta dirigendo verso Malta. E da Mediterranea, che nel pomeriggio ha ricevuto la notizia del dissequestro, da parte della Procura di Agrigento, della sua “Mare Jonio”, l’armatore Alessandro Metz assicura: “Tempo dieci, quindici giorni al massimo e torniamo nel Mediterraneo centrale”. Mentre stanotte la “Open Arms” della spagnola Proactiva ha salvato altre 68 persone “con segni evidenti delle torture subite in Libia – si legge in un tweet della Ong – due bimbi, due donne in gravidanza, una di nove mesi con contrazioni”. In tutto, a bordo dell’imbarcazione ci sono 123 persone. “Abbiamo bisogno di un porto sicuro per farle sbarcare”, chiede la Ong. Nonostante i divieti e le sfuriate del Ministro dell’Interno Matteo Salvini, le missioni nel Mediterraneo proseguono.[…]

“Continueremo la nostra missione, perché le persone continuano ad annegare. Non ci fermeremo finché le morti non si fermeranno”, hanno precisato descrivendo poi la situazione che si vive quotidianamente nel Mediterraneo. “Ogni giorno ci sono barche – hanno spiegato da Sea Eye, facendo riferimento ad Open Arms “che proprio ieri ne ha salvate due. E molti vengono riportati nel paese di guerra civile in Libia dalla cosiddetta Guardia costiera libica, che è scandalosa e contro la legge”. Nessun timore di un sequestro dell’imbarcazione – “Non abbiamo paura. Non abbiamo fatto nulla di male e non prevediamo di entrare nelle acque nazionali senza permesso. Finora siamo sempre stati in acque internazionali”, è la risposta alla domanda di HuffPost – la Ong tedesca va dritta per la sua strada. Puntando su Malta. […]

Huffington Post | 02.08.2019

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Spanisches Schiff mit 124 Migranten an Bord sucht einen Hafen

Italien verweigert dem Schiff der Hilfsorganisation Open Arms das Anlegen. Das deutsche Rettungsschiff Alan Kurdi sucht ebenfalls einen Ankerplatz

Die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, die am Donnerstag bereits 55 Migranten gerettet hatte, hat in der Nacht auf Freitag weitere 69 Menschen an Bord genommen. Damit steigt die Zahl der Migranten an Bord des Schiffes auf 124, teilte die NGO auf Twitter mit. […]

Italien hat Malta aufgerufen, sich für die Migranten an Bord der Alan Kurdi einzuschalten. Die italienische Küstenwache berichtete, dass sich das Schiff in maltesischen Gewässern befinde und rief die Behörden der Insel auf, ärztliche Hilfe zu garantieren. „Die italienische Seenotleitung verweist die Alan Kurdi an maltesische Behörden, obwohl das Schiff vor Lampedusa liegt. Malta ist mehr als 20 Stunden entfernt. Ein unerträglicher Streit wird auf dem Rücken von Flüchtenden ausgetragen“, protestierte die NGO per Twitter. […]

Auch die libysche Küstenwache rettete in der Nacht auf Donnerstag 75 Migranten. Der Einsatz erfolgte vor der Küste Zuaras, 100 Kilometer westlich der libyschen Hauptstadt Tripolis, berichteten italienische Medien. Die Migranten wurden bei zwei verschiedenen Rettungseinsätzen in Sicherheit gebracht.

Die libyschen Behörden teilten jedoch nicht mit, wohin die Migranten in Libyen zurückgeführt wurden. Das libysche Innenministerium hatte die Schließung der Migrantenzentren beschlossen, darunter auch die der Einrichtung in Tajura, wo bei zwei Luftangriffen am 2. Juli mindestens 53 Menschen gestorben waren. […]

der Standard | 02.08.2019

 

NGOs: „Wir werden nicht aufhören, solange das Sterben nicht aufhört“