Die Lage auf der illegal von der Stadt Bihac eingerichteten Mülldeponie Vucjak im Nordwesten Bosnien-Herzegowinas spitzt sich dramatisch zu.

Die Bedingungen für die Migrant*innen sind so katastrophal, dass sich einige Hilfsorganisationen geweigert hatten, dort zu arbeiten. Freiwillige des lokalen Roten Kreuzes haben aber in den letzten Monaten wenigstens Malzeiten und Kleider ausgeteilt. Das freiwillige medizinische Team (Ärzt*innen, Pflegefachpersonen, Paramedics) um den deutschen Journalisten Dirk Planert, das dringend nötige medizinische Notversorgung geleistet hat, wurde vor einigen Wochen des Landes verwiesen und die effiziente Ambulanz (200 Behandlungen pro Tag) geschlossen (die zuständige Gesundheitsministerin, die keine adäquate Alternative anbietet, meinte später, sie habe nicht gewusst, dass die Migrant*innen dort medizinisch versorgt würden …).

Ab kommenden Montag will der zuständige Bürgermeister von Bihac nun auch die Essensversorgung einstellen und die Menschen im Camp sich komplett dem Elend überlassen. Ich habe vor ein paar Tagen gesehen, wie Hunderte aus der Stadt Bihac erst ins nahegelegene Camp Bira vertrieben und von da aus in Bussen und zu Fuss zum 10 km entfernten Camp Vucjak in die Berge gebracht wurden. Manche Quellen sagen, sie werden von der Polizei davon abgehalten, das Lager zu verlassen.

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Bosnien: Lage in Bihac

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