Das deutsche Schiff „Sea-Watch 3“ sucht nach einem Aufnahmeland für 32 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge.

Diese seien am Samstag an Bord genommen worden, teilte die Berliner Organisation „Sea-Watch“ mit. Die Flüchtlinge seien vor dem Ertrinken gerettet worden. Man hoffe dringend auf eine rasche Lösung. Die fünf Länder Italien, Malta, Spanien, die Niederlande und Deutschland weigerten sich bislang, die Geretteten aufzunehmen. „Sea-Watch“ appellierte auch an Bundesinnenminister Seehofer, eine Aufnahme zu ermöglichen. Sobald eine Zusage aus Deutschland vorliege, könnten die Menschen in Malta an Land gebracht werden.

DLF | 27.12.2018

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Fünf Länder im sogenannten christlichen Westen haben dem Rettungsschiff Sea-Watch 3, ihrer 22-köpfigen Crew und den 32 Geretteten über die Weihnachtstage jegliche Hilfe bei der Suche nach einem sicheren Hafen verweigert. Das Schiff bleibt auf See gestrandet – in einem weiteren politischen Schwebezustand, der die unverhohlene Weigerung der EU beweist, auch nur das geringste humanitäre Zugeständnis an ihre tödliche Anti-Migrationspolitik zu machen […]

Allein in Deutschland haben sich mehr als 30 Städte und mehrere Bundesländer zu sicheren Häfen erklärt und sind bereit, die aus Seenot Geretteten aufzunehmen. Sea-Watch fordert daher die Bundesregierung und den Innenminister, Horst Seehofer, dazu auf, von §23 des Aufenthaltsgesetzes Gebrauch zu machen und für diejenigen, die vor Krieg, Folter und Tod in Libyen geflohen sind, eine Lösung zu finden, die den Menschenrechten, der Genfer Flüchtlingskonvention und den vorgeblichen europäischen Werten gerecht wird.

Presseerklärung Sea-Watch 3 | 27.12.2018

„Appell an Deutschland zur Aufnahme von geretteten Flüchtlingen“