DW hat zur Eröffnung der Ausstellung ein Interview mit einer der Kuratorinnen, Jelka Kretzschmar, veröffentlicht.

Dabei hat das Thema eine breite mediale Begleitung erfahren. Wie kann Ihre Ausstellung im Welkulturenmuseum den Besucherinnen und Besuchern näherbringen, was auf dem Mittelmeer geschieht, und welche Bedeutung Sea Watch hat?
Zum einen ist ganz wichtig, auf diese fünf Jahre zu schauen und zu sagen: Wenn wir das schaffen, als zivile Protagonisten im Mittelmeer uns so schnell, so tief, so funktional zu professionalisieren und 37.000 Menschen zu retten, dann ist es für die Institutionen, für die europäischen Autoritäten, die hier die Verantwortung tragen, ein Leichtes. Diese Gleichung ist erst mal ganz wichtig: dass wir seit fünf Jahren Aufgaben übernehmen, die wir eigentlich nicht übernehmen sollten und dass wir eigentlich nicht existieren sollten. Wir wünschen uns vom musealen Kontext einen Dialog, weil die Leute neben klassischen Medienberichten hier einen detaillierteren Zugang finden können und sich in Ruhe mit den verschiedenen Schwerpunkten der Ausstellung auseinandersetzen können.

Die Zielgruppe soll sicher mehr Leute umfassen als jene, die ohnehin ein Bewusstsein für das Thema haben?
In der Ausstellung ist angeschnitten, welche Erlebnisse es gibt, wie die rechtlichen Prozesse verlaufen, wie die Rettung kriminalisiert wird. Wir wünschen uns zum einen eine Vertiefung des Diskurses für Leute, die sich schon damit auseinandersetzen, aber eben auch, dass die Auseinandersetzung wieder mehr in die Gesellschaft getragen wird.

Die Ausstellung im Frankfurter Weltkulturenmuseum läuft bis zum 30.08.2020

Ausstellung über Sea Watch im Weltkulturenmuseum Frankfurt